Wien - "Noch einiges unausgegoren" ist für den Wiener Arbeits- und Sozialrechtler Wolfgang Mazal in Sachen Kindergeld. Der Ministerratsbeschluss enthalte erst die Eckpunkte, "man muss schauen, wie man die sinnvoll weiterentwickelt", meinte er Freitag. Mazal, der Vorarbeiten im arbeitsrechtlichen Bereich geleistet hat, hält gerade in diesem Bereich weitere Detailklärungen und Entscheidungen für notwendig. Vor allem in der Frage des Kündigungsschutzes. Hier verweist er darauf, dass dieser auch jetzt schon über die 24 Monate Karenzgeld hinausgehen kann, wenn der Karenzurlaub geteilt wird - und zwar entweder zwischen Frau und Mann oder durch Teilzeitarbeit. Dass künftig auf dieser Basis der Kündigungsschutz auch für die vollen 30 plus 6 Monate gilt, ist für Mazal mit dem Text des Ministerratsbeschlusses "nicht ausgeschlossen" - und wäre seiner Meinung nach auch nahe liegend. "Nicht zwingend" sei allerdings ein dezidierter Kündigungsschutz über die vollen 30 Monate, die eine Mutter künftig Kindergeld beziehen kann. Aber das sei eine Entscheidung, die auf politischer Ebene getroffen werden müsse, "das ist noch ausfüllungsbedürftig". Für Mazal stellt sich auch die Frage, ob man "wirklich eine Zuverdienstgrenze braucht". Aus Familienleistungssicht sei das nicht der Fall. (APA)