Wien - In Sachen Aktenweitergabe durch ÖVP-Klubobmann Andreas Khol an die Medien hat nach den Grünen nun auch die SPÖ eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft geschickt. Der SP-Fraktionschef im Untersuchungsausschuss zur Euroteam-Affäre, Otmar Brix, äußert darin den Verdacht der Verletzung des Amtsgeheimnisses (Paragraph 310 StGB) durch Unbekannte. Khol hatte mit als "vertraulich" gekennzeichneten Akten aus dem Euroteam-Untersuchungsausschuss das Engagement des SP-Mandatars und Ausschuss-Mitglieds Hannes Jarolim für Euroteam nachgewiesen. Dem Verein wird die missbräuchliche Verwendung von öffentlichen Fördermitteln vorgeworfen. Jarolim hatte 1996 als Anwalt eine Euroteam-Tochter ins Firmenbuch eingetragen. Nach den Enthüllungen Khols bei einer Pressekonferenz musste er den Ausschuss verlassen. Der Verdacht der Verletzung des Amtsgeheimnisses richtet sich allerdings nicht gegen Khol selbst - er ist nicht Mitglied des U-Ausschusses und hat damit keinen Zugang zu den Akten - sondern gegen jene "ungekannten Täter", die ihm die Akten zukommen ließen. (APA)