Wien - Ein Einsparpotenzial von mindestens 25 Milliarden Schilling im Gesundheitsbereich gibt es nach einer Studie des Karl Kummer-Instituts und der Med AG (Management EDV Dienstleistungen AG), die am Freitag bei einer Pressekonferenz präsentiert wurde. Erreicht werden soll diese Reduzierung durch eine Gesamtreform des Gesundheitssystems, die auf die technische Vernetzung, auf E-Commerce und auf die Beteiligung der Privatwirtschaft in Teilbereichen setzt. Was das Einsparpotenzial betrifft, wurden die 25 Milliarden Schilling von Christian Ramig, Koordinator der Studie, als "realistische Schätzung" bezeichnet. Davon entfallen allein sieben Milliarden auf "Maßnahmen durch Gesundheitspläne auf Bundes- und Landesebene", "die Umsetzung der Gesundheitspläne über Gesundheitsfonds" und die "Ausweitung der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) auf den ambulanten Sektor". Durch Gesundheitspläne solle die gezielte Planung des Bedarfs erreicht werden, so Ramig. Die verschiedenen Finanzströme von Bund, Ländern und Gemeinden sollten in Gesundheitsfonds zusammengeführt werden. Parallelitäten des Angebots sollen somit vermieden werden. Mit einer Versicherungspflicht statt einer Pflichtversicherung oder einer Kooperation der Sozialversicherungen mit Privatversicherungen könnten weitere vier Milliarden Schilling eingespart werden. Der Aufbau einer E-Commerce-Plattform für Krankenhäuser und Ärzte und die Zusammenführung der EDV-Systeme bringt laut Studie drei bis fünf Milliarden Schilling. Weitere Einsparungen könnten durch den Ausbau der Chipcard, durch elektronische Rezepte, elektronische Beipackzettel oder durch Kooperationen mit Industriebetrieben erreicht werden, so Ramig. Das genannte Einsparungspotenzial basiert auf Gesundheitsausgaben von 253,4 Mrd. S im Jahr 1997. Die Studie wurde bereits Gesundheitsminister Herbert Haupt (F), Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V), Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) und Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F) präsentiert. Die Reaktionen sei "sehr positiv" gewesen, so Ramig. +(APA)