Bern - Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung steht in der EU-Frage hinter dem Bundesrat. 52 Prozent befürworten die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU zwischen 2003 und 2007, wie eine am Samstag veröffentlichte Umfrage der Zeitung "Blick" ergab. Für diese mittelfristige Strategie finden sich laut Umfrage nach dem Nein zur sofortigen Aufnahme von Beitrittsverhandlungen sowohl in der Deutschschweiz als auch in der Westschweiz Mehrheiten. 25 Prozent wollen hingegen, dass nach dem Abstimmungsresultat vom vergangenen Sonntag Verhandlungen frühestens in zehn Jahren aufgenommen werden. Und 19 Prozent sind der Meinung, dass das Beitrittsgesuch nun zurückgezogen werden soll. Die restlichen 4 Prozent haben keine Meinung. Die Umfrage wurde vom Institut Isopublic durchgeführt. 1.000 Stimmberechtigte wurden befragt. Die Umfrage-Ergebnisse bestätigen die bundesrätliche Interpretation des Abstimmungsresultates. Am Freitag hatte der Bundesrat über das Nein zur Initiative "Ja zu Europa" diskutiert und seine Haltung in der Europa-Frage bekräftigt. Kurzfristig hätten das Inkrafttreten und die Umsetzung der bilateralen Verträge oberste Priorität. Mittelfristig liege die Priorität auf den neuen bilateralen Verhandlungen. Am EU- Beitrittsziel halte der Bundesrat jedoch fest, verlautete nach der Bundesratssitzung.(APA/sda)