Wien - Am Samstag ist wieder Bewegung in die Nachfolge-Diskussion rund um den Präsidenten des Hauptverbands der Sozialversicherungen, Hans Sallmutter, gekommen. Nachdem am Freitag auch Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl Hauptverbands-Chef Hans Sallmutter den Rücktritt nahe gelegt hatte, drängte am Samstag Ex-FP-Chef Haider auf eine rasche Entscheidung. An die Adresse des ÖGB meinte der Landeshauptmann, man solle "doch endlich zur Kenntnis nehmen", dass der Hauptverband der Sozialversicherungsträger "keine politische Erbpacht für sozialistische Funktionäre" sei. Vielmehr müsste es dort im Interesse der Versicherten zu einem raschen personellen Wechsel kommen. Haupt hatte sich noch am Vortag in der "Presse" über die von Leitl entfachte Personal-Debatte verärgert gezeigt: "Es war vereinbart, dass über Personalfragen vorerst nicht gesprochen wird. Ich finde es kurios, dass Leitl diesen Vorstoß macht." An seiner Haltung, dass Sallmutter abgelöst werde, ändere dies aber nichts, erklärte Haupt: "Mein Vertrauen in ihn ist erschüttert". In der Nachfolger-Diskussion wieder der häufigst genannter Name ist der bisherige Vizepräsident Helmut Oberchristl, dessen oberösterreichische Gebietskrankenkasse das Vorjahr mit einem Überschuss von mehr als 100 Millionen abgeschlossen hatte. Haupt meinte dazu in der "Presse": "Das könnte eine Lösung sein. Oberchristl hat zumindest in Oberösterreich bewiesen, dass er mit aller Härte Einsparpotenziale lukriert, die sich sehen lassen können." Oberchristl gilt innergewerkschaftlich zwar nicht unbedingt als Freund Sallmutters, allerdings hatte er bisher die Nachfolge des Hauptverbands-Präsidenten abgelehnt: "Es ist für mich eine Frage des Charakters, und von mir wird es keinen Judaskuss geben", meinte er Anfang Februar. (APA)