Der deutsche Europaparlamentarier Gerhard Schmid von der SPD streitet die Existenz des globalen Überwachungssystems Echelon ab. Es gäbe keine harten Fakten, die eine Industriespionage der USA beweisen würden: "Solange niemand von den Geheimdiensten oder der Industrie sich äußert haben wir keinen Beweis, dass es stattfindet". Man habe nicht die Mittel um die Aktionen der amerikanischen oder europäischen Geheimdienste aufzudecken. Desweiteren erklärte Schmid, die Kapazitäten von Echelon würden übertrieben dargestellt. Kein Land könne ein derartiges Unternehmen alleine leiten, nicht einmal die USA, erklärte der SPD-Politiker: das Abhören von Telefonaten, die Überwachung von Emails und das Lesen von Faxen auf weltweiter Ebene sei unmöglich, die Möglichkeiten dafür würden "hoffnungslos überschätzt". Keine Gefahr - aber dennoch Schutz nötig Dennoch müsse man sich schützen, denn die Möglichkeit, die meisten strategisch wichtigen Weltregionen abzuhören, sei intakt, sollten sich mehrere Länder zusammenschließen. Obwohl auch keine Beweise vorliegen, sollten sich europäische Firmen im klaren sein, dass Abhörmaßnahmen zum Zweck der Wirtschaftsspionage wahrscheinlich durchgeführt würden. Die Aussagen Schmids kamen zu einem Zeitpunkt, als sich Aussagen über Echelon immer wieder widersprachen. Denn noch im Februar sagte Desmond Perkins, der für die Verschlüsselungssysteme der EU-Kommission zuständige Beamte, "die NSA überprüft unsere Systeme regelmäßig, um zu sehen, ob sie gut gewartet und richtig bedient werden". Wenig später wurde die Aussage Kommission widerrufen - sie habe keine Verbindungen zur NSA und würde auch kein Material an sie versenden. (eru/ Telepolis )