Jerusalem/Hamburg/Sydney - Die Frage, wo der erste Klon-Mensch das Licht der Welt erblickt, beschäftigt weiterhin die Weltöffentlichkeit. Der italienische Fortpflanzungsmediziner Severino Antinori hatte am Wochenende auf einer wissenschaftlichen Konferenz in Rom seine Absicht bekräftigt, in Kürze mit der Klonierung eines Menschen zu beginnen. Während Antinori stets kryptisch erklärt hatte, der Klon-Mensch werde "in einem Mittelmeerland" zur Welt kommen, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner jüngsten Ausgabe, es handle sich um das Heilige Land: Unter Berufung auf Antinori und den israelischen Arzt Avi Ben-Abraham heißt es, das Projekt laufe unter dem Dach der Firma Abaclon in Caesarea, nördlich von Tel Aviv. Eine solche geographische Herkunft könnte zwar die religiöse Aufladung, die das Thema Gentechnik derzeit erfährt, verstärken, scheint aber wenig wahrscheinlich: Die Sprecherin des israelischen Gesundheitsministeriums, Mira Hibner, dementierte in einem Rundfunkinterview die Spiegel-Meldung und wies darauf hin, dass das Klonen von Menschen in Israel per Sondergesetz zunächst für fünf Jahre verboten worden sei. Erlaubt sei nur das therapeutische Klonen, ergänzte der Gynäkologe Neri Laufer in der Jerusalem Post: "Wir müssen in diesem Zusammenhang sehr vorsichtig sein (. . .) Nur, weil eine Technik möglich ist, heißt das noch nicht, dass sie auch biologisch sinnvoll ist." Der australische Daily Telegraph berichtete unterdessen am Montag, dass Wissenschafter geheime Klon-Experimente mit menschlichem Erbmaterial durchgeführt hätten. Bereits 1999 habe die Firma Stemcell Sciences in Melbourne eine menschliche DNS in die entkernte Eizelle eines Schweins eingepflanzt. der so entstandene Embryo habe 32 Tage überlebt, ehe er abgetrieben worden sei, berichtet die Zeitung. Die staatliche Regulierungsbehörde für Gentechnik dementierte den Bericht. (APA/fle)