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Wien - Apotheker und Pharmaindustrie sehen in ihrem Bereich keine Möglichkeit zu weiteren Einsparungen, um an der Sanierung der Krankenkassen mitzuhelfen: "Wir haben unser Einsparungspotenzial voll ausgeschöpft", erklärte Apothekerkammer-Präsident Herbert Cabana Donnerstag Vormittag vor dem vierten Krankenkassengipfel im Sozialministerium. Dabei bezog er wich auf den von den Apothekern geleisteten Solidaritätsbeitrag sowie auf die Einführung der elektronischen Rezeptabrechnung. Auch Pharmig-Chef Ulrich Bode meinte, die Einsparungsforderungen an die Pharma-Industrie seien bereits jetzt erfüllt. Anders sehen dies Sozialministerium und Sozialpartner. Sozialminister Herbert Haupt (F) erklärte vor dem Gipfel, man solle noch einmal überdenken, ob nicht noch zusätzliche Effekte erreicht werden könnten. Dabei setzte er auf klärende Gespräche denn auf gesetzliche Maßnahmen: "Ich bin kein großer Freund von Regulierungen", so der Sozialminister Bezug nehmend auf die Arbeitnehmer-Forderung nach einer gesetzlichen Senkung von Apotheken- und Großhandelsspanne. Auch Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl sprach sich gegen "gesetzliche Zwangsregelungen" aus. Er sei immer schon ein Freund eines substanziellen Dialogs gewesen. Von einem Druck auf Pharma-Industrie und Apotheker könne keine Rede sein. Man müsse bei den Gesprächen auch beachten, dass der Pharma-Bereich schon einiges zur Kassensanierung beigetragen habe. Keine eindeutige Festlegung traf auch Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F). Aus seiner Sicht ist allerdings im Medikamentenbereich "sicher ein Spielraum vorhanden". Das Sozialpartnerpapier zur Sanierung der Krankenkassen sieht für den Bereich Medikamente ein Einsparungspotenzial in Höhe von einer Milliarde Schilling vor. Angeregt wird einerseits eine Senkung von Großhandels- und Apothekerspannen, andererseits ein verstärkter Einsatz von Generiker sowie eine geänderte Verschreibepraxis seitens der Ärzte. Die heutige Gesprächsrunde wurde für zwei Stunden anberaumt. Allgemein wurde aber davon ausgegangen, dass die Sitzung auch längere Zeit in Anspruch nehmen könnte. (APA)