Brüssel - Über die Balkanländer kommen nicht nur Drogen sondern auch zahlreiche Einwanderer, insbesondere aus China, Afghanistan, Iran und Irak, in die EU. Die Innenminister der EU-Länder einigten sich am Donnerstag in Brüssel auf Maßnahmen, um diese Tür in die Union so weit wie möglich zu schließen. Der Weg führt über die verstärkte internationale Zusammenarbeit, erläuterte Innenminister Ernst Strasser (V) am Donnerstag in Brüssel vor der Presse. So wird die Union Verbindungsbeamte in die Region entsenden, die bei der Verbesserung der Grenzkontrollen helfen sollen. Österreich habe für diese EU-Initiative bereits einen Beamten zugesagt, zusätzlich zu den drei Österreichern, die in Bosnien bereits einen entsprechenden Dienst versehen, sagte Strasser. Schily interessiert "Sehr positiv und interessant" ist für den Innenminister auch ein Vorschlag seines deutschen Ressortkollegen Otto Schily, wonach die EU eine Grenzschutztruppe aufstellen könnte, die dann die Schengen-Außengrenze kontrollieren würde. Da sei man zwar erst beim "ersten Schritt am Weg auf den Großglockner", verglich Strasser. Doch sollte man den Weg weiter verfolgen. Sehr erfolgreich war laut Strasser, dass Bosnien mit 1. Jänner für iranische Staatsbürger eine Visumpflicht eingeführt habe. Dies habe zu "ersten guten Erfolgen" geführt, die Zahl der Migranten aus diesem Land sei zurückgegangen. Die EU wird nun offenbar auch Druck auf Jugoslawien machen, für Chinesen eine Visumpflicht einzuführen. Strasser sagte, man werde dies "ernsthaft prüfen". Strasser strebt Verbesserungen an Nach inoffiziellen Schätzungen lebten derzeit bis zu 200.000 Chinesen in Jugoslawien, die "auf der Suche nach einer neuen Heimat" seien, zeigt Strasser die Dimension des Problems auf. Strasser will aber auch in direkten Gesprächen mit der chinesischen Führung auf Verbesserungen drängen. Am morgigen Freitag treffen Innen- und Justizminister der EU-Länder noch mit ihren Kollegen aus den Kandidatenländern zusammen. Strasser hat außerdem einen Termin mit seinem belgischen Kollegen, der in der zweiten Jahreshälfte den EU-Vorsitz übernimmt. Das Treffen sei "in freundschaflicher, kollegialer, partnerschaftlicher Art" vorbereitet worden, so Strasser. (APA)