Netzpolitik
US-Regierungsstelle für E-Commerce eingerichtet
Rechtsanwältig sieht wichtigste Aufgabe im Datenschutz - Kampfansage gegen Missbrauch
Washington - Die USA richten als erstes
Industrieland eine zentrale Koordinierungsstelle aller amerikanischen
Regierungsstellen für den elektronischen Handel ein. Der Electronic
Commerce Working Group (ECWG) im Weißen Haus steht mit Elisabeth
B. Echols eine 39jährige Rechtsanwältin vor. Als eine ihrer wichtigsten
Aufgaben sieht die Direktorin der Koordinierungsstelle den Datenschutz
im Internet an. Mit der institutionellen Ansiedlung des Electronic
Commerce direkt im Weißen Haus machen die USA einen weiteren
richtungsweisenden Schritt, der auch für Europa Vorbildcharakter hat.
Gleichzeitig mit der Einrichtung der Regierungsstelle hat sich in den USA
auch ein Electronic-Commerce-Konsortium zur Bekämpfung von
Kreditkartenbetrug im Internet formiert. Zu den Gründern gehören HNC
Software,
Cybercash
,
ShopNow
,
Ebit.Net
und
EC Direct
Gemeinsam mit Banken und
Kreditkartenunternehmen wollen die Firmen eine zentrale Datenbank
mit Betrugs- und Missbrauchsfällen einrichten. (ecin)
Warum Bedarf an Maßnahmen gegen Betrug besteht, zeigt allein eine
Untersuchung von Gomez Advisors und Harris Interaktive. Demnach
tätigen derzeit 5,1 Millionen Privat-Investoren in den USA ihre
Brokergeschäfte online. Bei der Befragung von 20.000 Haushalten ergab
eine entsprechende Hochrechnung, dass weitere 11 Millionen
Online-Nutzer planen, ihre Aktiengeschäfte über das Netz abzuwickeln.
Das Gesamtpotential von Online-Tradern wird in den USA derzeit auf
16,3 Millionen geschätzt. In etwa die gleiche Zahl an Internet-Usern
hat bereits einmal was übers Netz eingekauft. (pte/ecin/w&v)