Wien - Für Vizebürgermeister Bernhard Görg und Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat ist die ÖVP mit ihrer -Frauenoffensive auf dem richtigen Weg. Durch das Kindergeld und die erhöhte Zuverdienstgrenze wäre es nun wesentlich einfacher für Frauen, einen Fuß in der Berufstür zu lassen. Dies sei wiederum ganz wichtig für die Vermeidung eines Karriereknicks, wie Rauch-Kallat in einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Kandidatin als Bezirksvorsteher-Stellvertreterin in der Inneren Stadt, Gundula Hollauf, und der Gemeinderatskandidatin Melitta Bohn-Rieder. Durch das Kindergeld und die erhöhte Zuverdienstgrenze müsse die Berufstätigkeit während der Karenz nicht völlig aufgegeben werden und bringe somit bessere Karriereverläufe für Frauen, so Rauch-Kallat. Das Kinderbetreuungsgeld bedeute zudem mehr Unabhängigkeit für Frauen vom Partner, vom Arbeitgeber, von den Eltern. Wenn es um die Frage Kompetenz, Karriere und Kinder gehe, sei die SPÖ "völlig hilflos", sagte Rauch-Kallat laut Aussendung. Dies zeigten wiederholte Aussagen von sozialistischen Politikerinnen, wie zum Beispiel Barbara Prammer. "Wer nicht zur Kenntnis nehmen will, dass Kindergeldbezieherinnen nun viermal so viel dazu verdienen können als bisher und den dadurch entstehenden Vorteil für junge Frauen nicht erkennt, dem ist nicht zu helfen", meinte sie. Besonders "skurril" ist laut Rauch-Kallat zudem, dass sich SPÖ- Politikerinnen wie Prammer nun für ein einkommensabhängiges Karenzmodell aussprechen: "Das heißt für die Reichen mehr Geld und für die Armen weniger." "Beruf mit Baby" Für die Allgemeinmedizinerin Dr. Bohn-Rieder sollte es lauten: "Beruf mit Baby". Sie plädiert für eine lebensabschnittsgerechte Arbeitswelt, die es allen Müttern ermöglicht, von Anfang an in der Karenzzeit mit wenigen Wochenstunden, die sich individuell steigern und gestalten, in bzw. für die Firma weiterzuarbeiten. Denn, so Bohn- Rieder "wer gar nicht erst aussteigt, muss auch nicht wieder einsteigen." "Ich möchte nicht darauf warten, bis große Konzepte 'von oben' kommen, sondern sofort auf kommunaler Ebene tätig werden", sagte Hollauf. Die Biotechnologin will im Bezirk "runde Tische" organisieren, an denen unter professioneller Moderation alle Beteiligten - also Familie, Schule, Kindergarten, Politik, Verwaltung, etc - miteinander diskutieren und praxisorientierte, individuelle Lösungen erarbeiten. Prammer hingegen bekräftigte, "besonders für Frauen, die sich beruflichen Erfolg erkämpft und sich gegen Männernetzwerke durchgesetzt haben, ist das Kindergeld-Modell mit den Zuverdienstgrenzen der reinste Hohn". "Bei einer Zuverdienst-Grenze von gerade 200.000 Schilling bedeutet das für qualifizierte Frauen entweder zuhause zu bleiben, oder auf das Kindergeld zu verzichten. Bisher konnten diese Frauen mit einer Teilkarenzierung den Fuß in der beruflichen Tür belassen. Aber gerade dieses ausbaufähige Modell wurde durch ein schlechteres ersetzt", erklärte Prammer in einer Replik und forderte ein einkommensabhängiges Karenzmodell nach skandinavischem Muster, sowie einen Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit. "Alles andere ist Augenauswischerei und bedeutet bloß, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie letztendlich vom Arbeitgeber bestimmt wird", so Prammer. (APA)