Graz - Die STANDARD -Recherche über die kulturpolitischen Aktivitäten des Privatiers Dolf Stockhausen in Graz sorgt für Erregung. Der Medienkünstler Richard Kriesche zog bereits seine Konsequenzen: Er trat am Freitag aus dem Grazer Kunstverein aus, weil dieser Stockhausen als Mitglied aufgenommen hatte. Stockhausen, Miteigentümer der von Andreas Mölzer herausgegebenen Zeitung Zur Zeit , reitet, wie berichtet, mediale Attacken gegen Peter Nebel, den Verwaltungsdirektor der Vereinigten Bühnen, und Kurt Jungwirth, den Chef des Theaterausschusses, deren Abberufung er fordert. In einem Mail an die Intendanz der Bühnen bezeichnete er Jungwirth, der zudem Präsident des steirischen herbstes ist, als "alten Bock". Laut Kriesche sei die Desavouierung Jungwirths durch Stockhausen "dazu angetan, das kulturelle Klima zu kontaminieren und die Glaubwürdigkeit des Kunstvereins zu konterkarieren". Eva-Maria Stadler, die Leiterin des Vereins, weist hingegen darauf hin, dass jede Person Mitglied werden könne. Kein Jungwirth-Zitat Ein am 15. März im S TANDARD veröffentlichtes Zitat, nach dem der Vertrag mit den Bühnen auch von VP-Landesrat Gerhard Hirschmann mitunterzeichnet worden wäre, stammt nicht, wie berichtet, von Jungwirth. Sondern von einem Journalisten in Gegenwart von Jungwirth, der die Äußerung nicht dementierte. Wir bedauern die Verwechslung. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17./18. 3. 2001)