Die Hauptstadt solle die "Gegenwelt zur Schande von Blau-Schwarz" werden
Wien - Heftige Attacken gegen die FPÖ und die
Bundesregierung haben die RednerInnen der "Demokratischen Offensive", von
"SOS-Mitmensch", der "Wiener Wahlpartie" und anderen Organisationen
bei der Antirassismus-Kundgebung auf dem Wiener Stephansplatz
geritten. "Wir erleben Tage unverhohlener Hetze auf Minderheiten und
verbrecherischen Antisemitismus, der eine Haider-Fratze zeigt", sagte
etwa der Schauspieler Andre Heller. An der Kundgebung nahmen nach
VeranstalterInnenangaben rund 13.000 Menschen teil. Die Polizei sprach von
6.000 DemonstrantInnen.
"Dies ist keine Parteiveranstaltung, aber wir ergreifen bewusst
Partei für eine Hauptstadt, die auf einen anderen Ton gestimmt sein
soll, als die Bundesregierung" so Heller weiter. Die 23 Wiener
Bezirke müssten zur "Gegenwelt zur Schande von Blau-Schwarz" werden.
Heller: "Bewahren wir diese Stadt vor der Menschenverachtung der FPÖ
und dem Opportunismus von Wolfgang Schüssel, damit wir uns hier zu
Hause fühlen können."
Die
Schriftstellerin Elfriede Jelinek sprach in ihrer Rede von der
Hoffnung, dass die FPÖ bei der kommenden Wiener Gemeinderatswahl
Stimmen verlieren könnte.
Eine Grußadresse des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde
(IKG), Ariel Muzicant, wurde von der Schauspielerin Elisabeth Orth
verlesen. Muzicant kritisiert darin, dass die vergangenen Wochen
gezeigt hätten, dass in Österreich mit Rassismus und Antisemitismus
wieder Politik gemacht werde. (APA)