Stuttgart - Die große Troja-Ausstellung soll nach dem Willen des türkischen Staatspräsidenten Ahmet Necdet Sezer bald auch in der Türkei gezeigt werden. "Das schulden wir den Menschen, die diese Schätze geschaffen haben", sagte Sezer am Samstag bei der Eröffnung der Wanderausstellung in Stuttgart. Wiege vieler Zivilisationen In Troja stehe die Wiege vieler Zivilisationen, die Stätte sei aber auch nur ein Teil der kulturellen Schätze der Türkei. "Wir sind uns dieser kulturellen und historischen Verantwortung bewusst", sagte Sezer, dessen erster offizieller Deutschland-Besuch an der Seite des deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet wurde. Rund 50 Demonstranten wurden während der Eröffnungsfeier von der Polizei abgeschirmt. Engere Zusammenarbeit Die Türkei werde sich in Zukunft für eine engere Zusammenarbeit auch mit Deutschland einsetzen, kündigte der türkische Präsident weiter an. Eines der Ziele sei "die Aufrechterhaltung der Schätze in der eigentlichen Heimat, nämlich Anatolien", betonte Sezer. Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) hatte Sezer und Rau zuvor offiziell begrüßt und die Ausstellung als "kulturelles Ereignis von Rang" gewürdigt. "Troja ist eine Welt, die längst untergegangen ist und die doch fortlebt in unserer Kultur bis auf den heutigen Tag", sagte Teufel vor rund 700 geladenen Gästen. Austeellung bis zum 17. Juni Auf 1.500 Quadratmetern stellt "Troia - Traum und Wirklichkeit" bis zum 17. Juni die kleinasiatische Fundgrube ebenso vor wie den Einfluss der mythischen Stätte auf die kommenden Kulturen. Die Ausstellung versucht anhand von rund 800 Exponaten und zahlreichen Dokumenten ein Gesamtbild der zahlreichen Visionen und Realitäten zu entwickeln, die sich mit dem Namen des Fundortes verbinden. Viele Ausstellungsstücke wie Schmuck, Waffen und Gefäße werden zum ersten Mal außerhalb der Türkei gezeigt. Ebenfalls präsentiert werden in Stuttgart bereits bekannte Kostbarkeiten der Ausgrabungen am prähistorischen Stadthügel an den Dardanellen sowie Rekonstruktionen und Computerbilder. "Troia" ist später noch im Braunschweigischen Landesmuseum (14.07. bis 14.10.) sowie in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn (16.11. bis 17.2.) zu sehen. (APA/dpa)