Kultur
Graz 2003: Der Verlust der Beiräte
Stadler dementiert Zusammenhänge zum Konflikt mit Kriesche im Kunstverein
Graz - Dem Grazer Programmarbeitskreis für die Kulturhauptstadt 2003 kommen die Beiräte abhanden: Nach dem Ausscheiden eines für Jugendprojekte zuständigen Mitglieds, wurde zuletzt auch bekannt, dass die Geschäftsführerin des Grazer Kunstvereines, Eva Maria Stadler,
die Arbeitsgruppe verlässt. Dem Grazer 2003-Büro ist Stadlers Schritt "nicht nachvollziehbar, wird aber zur Kenntnis genommen". Stadler selbst
dementiert Vermutungen, dass es Zusammenhänge zum Konflikt zwischen ihr und dem Künstler Richard Kriesche im Grazer Kunstverein geben
könnte.Beim Programmbuch heisst es nach wie vor: "Bitte warten"
Im März hätte das "Programmbuch II" für die Kulturhauptstadt 2003 mit zweimonatiger Verzögerung präsentiert werden sollen. Mittlerweile
heißt es weiter "bitte warten". "Ende April", hört man aus dem Büro von Intendant Wolfgang Lorenz, werde man das vorläufige Programm
vorstellen. Die Zeit drängt und nun gehen der Intendanz auch noch die Programmplaner verloren. "Die Stelle wird natürlich so schnell wie
möglich nachbesetzt aber wir lassen uns nicht drängen", gab das Büro von Intendant Lorenz bekannt.
Stadler will Programmausrichtung nicht mitverantworten
Die sich abzeichnenden Inhalte des für April geplanten Programmbuches hätten sie bewogen die Arbeitsgruppe zu verlassen, so Stadler: "Der
Programmarbeitskreis hat Entscheidungen getroffen, die ich nicht mitverantworten kann", so die Ausstellungsmacherin. Es gehe ihr nicht um die
Verhältnis der Bildenden Kunst zu anderen Programmpunkten sondern die qualitative Ausrichtung der Projekte, führt Stadler aus. Ihren diesbezüglichen Austritt habe sie Lorenz schon vor zwei Wochen bekannt gegeben, so Stadler. Mit ihrem Ausscheiden ist der Programmbeirat von 15 auf 13 Mitglieder zusammengeschrumpft.
Keine Zusammenänge zu den Unstimmigkeiten im Grazer Kunstverein
Stadler betonte, dass es keinen Zusammenhang zu ihrem Ausscheiden und den am Wochenende eskalierten Konflikt zwischen der
Geschäftsführerin des Grazer Kunstvereins und dem Künstler Richard Kriesche gebe, der ebenfalls in der Grazer 2003-Programmarbeitsgruppe
sitzt: Der Medienkünstler ist ja am Freitag unter Protest aus dem Verein ausgetreten weil dieser den Grazer Industriellen Dolf Stockhausen als
Mitglied aufgenommen hatte, der in den letzten Wochen durch mediale Äußerungen zum steirischen Kulturklima für helle Aufregung gesorgt
hat. U.a. hatte er den langjährigen Präsidenten des "steirischen herbst", Kurt Jungwirth, einen "alten Bock", den man "zum Gärtner bestellt" habe,
genannt. Stockhausen selbst hat, als er von den Unstimmigkeiten zwischen Stadler und Kriesche gehört hatte, noch Freitag abend wieder seine
Mitgliedschaft im Kunstverein zurückgelegt. (APA)