Kunst
6.000 Quadratmeter Rasen "verschandeln die Salzburger Altstadt"
FPÖ Salzburg will Kunstprojekt "stadt schafft landschaft" verhindern
Salzburg - Im heurigen Sommer soll der Salzburger Residenzplatz mittels einer 6.000 Quadratmeter großen Echtrasenfläche in eine
grüne, künstliche Landschaft verwandelt werden. So wollen es jedenfalls zwei Architekten in ihrem Kunstprojekt "stadt schafft landschaft".
Ersten Widerstand hat indes die Gemeinderats-FPÖ angekündigt: Das Projekt bedeute "eine Verschandelung der Altstadt" und komme "nicht in
Frage", erklärte FP-Gemeinderat Erich Schäffer, seines Zeichens Vorsitzender des Altstadt-Ausschusses, am Montag in einer Aussendung.
Die beiden Architekten Josef Saller und Heribert Wolfmayr ("heri & salli") wollen den Rasen am Residenzplatz auf einer drei Meter hohen
Unterkonstruktion installieren. "Der Mensch wird als Ursache gesehen, seine Bewegungen aufgenommen und als Ausgangssituation für das
Erscheinungsbild der Fläche genommen", heißt es in der Projektbeschreibung.
"Zirkusartige Projekte" in der Salzburger Altstadt
FP-Mann Schäffer sieht in dem Vorhaben allerdings eher "zweifelhafte Architektenphantasien" und hält den Residenzplatz als
"Experimentierfeld" dafür "ungeeignet". Überhaupt sei dieser Versuch "Teil eines fragwürdigen Trends, der Altstadt immer mehr zirkusartige
Projekte aufzuhalsen". Er werde jedenfalls "versuchen, das Projekt mit allen Mitteln zu verhindern", verspricht der Gemeinderat.
"Behübschungs- und Experimentierwahn"
Unterstützung fand Schäffer bei seinem Parteikameraden Vizebürgermeister Siegfried Mitterdorfer: Dieser ist für die zivilrechtliche
Genehmigung von Vorhaben auf öffentlichen Plätzen ressortzuständig und habe ihm "zugesagt, das Rasenprojekt auf keinen Fall zu genehmigen".
Damit fehle dem Vorhaben die Realisierungsmöglichkeit, meint der FP-Mandatar, nach dessen Ansicht der "ganze Behübschungs- und
Experimentierwahn voll auf Kosten der Altstadt geht". (APA)