Brüssel - Nur Österreich und Dänemark haben für alle Gemeinden in empfindlichen Gebieten die entsprechenden Kläranlagen geschaffen, lobte die EU-Kommission in einer Aussendung vom Montag. Die Brüsseler Behörde listet zahlreiche Mängel bei der Abwasserentsorgung in der Union auf. Die Mitgliedsstaaten würden damit ein "völlig falsches Signal an die Beitrittsländer" geben, denen vorgeworfen wird, EU-Umweltrecht zu langsam umzusetzen. Von 542 Großstädten in der EU mit mehr als 150.000 Einwohnern leiten 37, darunter Brüssel, ihr Abwasser völlig unbehandelt ab. In 72 ist die Abwasserbehandlung unzureichend. Dabei hat die EU-Kommission nicht von allen Gemeinden Informationen erhalten. Insbesondere Frankreich und Deutschland seien bei der Übermittlung von Informationen zögerlich, so die EU-Kommission. Die EU-Abwasserrichtlinie von 1991 sieht vor, dass bis 31. Dezember 1998 alle Gemeinden m mehr als 10.000 Einwohnerwerten, die Abwasser in empfindliche Gewässer einleiten, eine funktionstüchtige Kläranlage haben müssen. Ende 2000 sollten alle Gemeinen mit über 15.000 Einwohnerwerten eine Zweitbehandlung vorweisen können. Bis 31. Dezember 2005 muss auch in kleinen Gemeinden für eine angemessene Zweitbehandlung gesorgt sein. (APA)