Eisenstadt - Über ihre zukünftigen Bürgermeister entscheiden am kommenden Sonntag (25. März) die Bewohner der beiden nordburgenländischen Gemeinden Frauenkirchen und Purbach: Nach dem Wechsel von LH Hans Niessl (S) und von LHStv. Franz Steindl (V) an die Landesspitze im vergangenen Dezember muss nun in beiden Gemeinden ein neuer Ortschef gekürt werden. Für die Nachfolger liegt die Latte dabei hoch, denn sowohl Niessl als auch Steindl hatten bei ihrem letzten Antreten das Rennen um den Ortschef klar für sich entschieden. In Frauenkirchen, wo Hans Niessl 1997 es bei der Bürgermeisterwahl auf satte 77,52 Prozent der Stimmen brachte, tritt für die Sozialdemokraten wieder ein Lehrer an: Der 42-jährige Josef Ziniel, der 1987 auf einem Kampfmandat in den Gemeinderat einzog, verweist auf ein "sehr intensives Arbeitsprogramm" bis zur nächsten Gemeinderatswahl in eineinhalb Jahren: In dem bekannten Wallfahrtsort wird um 80 Mill. S eine neue Handelsakademie und Handelsschule gebaut, im Sommer soll der Startschuss für das neue Rathaus fallen. Außerdem soll die Ortsdurchfahrt neu ausgebaut werden. ÖVP-Kandidat um den Bürgermeistersessel der Seewinkelgemeinde ist der 41-jährige Siegfried Lass. Hauptberuflich im Kunst-Staatssekretariat von Franz Morak tätig, will er politisch in die Fußstapfen seines Urgroßvaters treten, der selbst einst Ortschef von Frauenkirchen war. Lass ist seit 1992 im Gemeinderat und wurde im Jänner einstimmig als Bürgermeisterkandidat gewählt. Zu seinen Hauptanliegen gehören die Ansiedlung von klein- und mittelständischen Betrieben und die Belebung der Fußgängerzone sowie der Ausbau der Nächtigungsmöglichkeiten für Touristen und des örtlichen Schulzentrums. FP als Zünglein an der Waage In Purbach konnte sich bei der Wahl zum Ortschef 1997 Franz Steindl mit 66,52 Prozent der Wählerstimmen klar durchsetzen. Um seine Nachfolge bewirbt sich am Sonntag der 41-jährige Richard Hermann. Der gelernte Tischlermeister, der seit 1983 dem Gemeinderat angehört, will vor bei der Stadterneuerung, im Tourismus-Bereich und mit der Gründung eines Gewerbeparks Akzente setzen. In der Diskussion um die durch Purbach führenden B 50 tritt er für verkehrsberuhigende Maßnahmen und den Ausbau der Begleitwege ein. Für die SPÖ will der 35-jährige Alfred Hillinger den Bürgermeistersessel wieder zurückgewinnen. Der gelernte Bäcker und spätere Betriebsratsobmann bei einer Straßenbaufirma, der seit 1995 bei der AK Burgenland tätig ist, kam 1997 in den Gemeinderat und will sich vor allem für eine bürgernahe Verwaltung einsetzen, die rund 25 Purbacher Vereine stärker fördern und durch Betriebsansiedlungen neue Arbeitsplätze schaffen. Bei der Diskussion rund um die B 50 tritt er für einen Ausbau der Bundesstraße ein. Spannend machen könnten den Wahlsonntag in Purbach die Freiheitlichen, die mit Josef Brosowitsch - für ihn votierten 1997 insgesamt 4,07 Prozent der Wähler - ebenfalls einen Kandidaten ins Rennen schicken. Die Sozialdemokraten peilen deshalb in der Seegemeinde am Sonntag eine Stichwahl an. (APA)