Wien - Für SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka ist mit der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes (VfGH), die Pensionsreform aus formalen Gründen aufzuheben, "die erste Runde gewonnen". Das werde "nicht das erste Waterloo sein", das diese Regierung hinzunehmen haben werde, so Kostelka Montag Abend auf Anfrage. FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler sieht die VfGH-Entscheidung hingegen als "nicht spektakulär". Entscheidend sei, dass die Reform inhaltlich halte, wovon er, Westenthaler, ausgehe. Die Aufhebung eines Gesetzes wegen Formalfehlern sei nicht unüblich. Es sei dies "keine große Tragik". Die Regierungsfraktionen im Parlament würden die Fehler nun korrigieren, so Westenthaler. Kostelka - seine Fraktion hatte die Reform beim VfGH beeinsprucht - sieht das anders. In einem zweiten Verfahren werde sich der VfGH auch mit den inhaltlichen Fragen auseinanderzusetzen haben. In einem Punkt müsse, er, Kostelka, dem Klubobmann der ÖVP, Andreas Khol, jedenfalls Recht geben: "speed kills". Öllinger: "Speed kills quality" "Wir sind nicht unfroh über dieses Urteil" kommentierte der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, Montag Abend die bevorstehende Aufhebung der Pensionsreform durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH). Das zeige, dass die Regierung "nicht einmal formal im Stande" sei, "ein Gesetz richtig zu beschließen". "Speed kills quality", betonte Öllinger unter Anspielung auf das von ÖVP-Klubobmann Andreas Khol formulierte Motto "speed kills". Es sei zu hoffen, dass die Regierung nun die einmonatige Frist nutze, das Gesetz nicht nur formal, sondern auch inhaltlich zu reparieren. Zuversicht in diese Richtung sei aber nicht angebracht. Der VfGH werde sich also aller Voraussicht nach auch noch mit den inhaltlichen Mängeln der Regelung auseinander setzen müssen. (APA)