Wien - Vorbei die Zeit der Hamsterkäufe fürs Tiefkühlfach - Stracciatella-Fiocco gibt's seit Montag wieder flächendeckend frisch. Am "Josefitag", zwei Tage vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn, sperren Eissalons traditionellerweise den Winter aus und ihre Türen auf. Manche Eistraum-Dealer freilich, wie Silvio Molin Pradel vom Wiener Schwedenplatz, haben schon seit ein paar Tagen offen. Wenige, darunter Luciano Zanoni in der Rotenturmstraße in der Wiener City, beliefern die Kundschaft ganzjährig. Geschmäcker sind - zumindest in der Bundeshauptstadt - gar nicht so verschieden: Schoko, Vanille und Erdbeer tropfen beim Tichy am Reumannplatz in Wien-Favoriten am häufigsten vom Stanitzelrand. Im Schnitt verputzt jeder Mensch in Österreich pro Jahr sechs Tüten oder Becher mit offenem Eis. Die eiskalte Konkurrenz, Industrieeis wie Twinni, Brickerl und Co, landet mehr als doppelt so oft in heimischen Mägen. Cooler Norden Die Vielfalt an offenem Eis ist im Gelati-Land am größten; in Italien werden landesweit mehr als 200 verschiedene Geschmacksrichtungen angeboten. Den kontinentalen Schleckrekord halten jedoch die kühlen Skandinavier mit zwanzig Kilogramm Speiseeis pro Zunge und Jahr. (DerStandard, Print-Ausgabe, 20.3.2001/simo)