Wien - Gesprächsbereit über den neuen Vorschlag des Bildungsministeriums über den Start der Uni-Karriere als "Assistent in Ausbildung" zeigt sich der Vorsitzende der Hochschullehrer-Gewerkschaft, Klaus Zelewitz. "Darüber kann man reden, wenn es insgesamt ein anständiges Arbeitsverhältnis mit Sozialversicherung, etc. ist", sagte der Personalvertreter am Mittwoch. Die Gewerkschaft habe bereits durchblicken lassen, dass man diese eine Schnittstelle akzeptieren werde. Allerdings werde seitens des Ministeriums "ein munteres Spielchen mit Säulen und mit Geld gespielt", sagte Zelewitz. Es sei schön, dass man mit einem solchen Vorschlag den Planstellendruck umgehen wolle, dieser sei aber an den Unis nur teilweise vorhanden. "Tatsächlich wird ohnedies über Geld verwaltet, denn wir haben zwar die Planstellen, aber kein Geld, um sie zu besetzen." Außerdem sei immer wieder betont worden, dass im Budget 2001 und 2002 nichts mehr drinnen sei. Damit dieser Vorschlag funktioniere, bedürfe es Geldes, "und dass das vorhanden ist, glaube ich erst, wenn Finanzminister Grasser bei der Verhandlung kommende Woche dazu ja sagt", so Zelewitz. "Ich muss auf alles gefasst sein" Bei den rund 1.200 Assistenten im provisorischen Dienstverhältnis macht der Gewerkschafter seinen Standpunkt klar: "Es gilt geltendes Recht." In diesem Zusammenhang kritisiert Zelewitz die bisherige Verhandlungsführung des Ministeriums scharf: "Die Ministerin hat mit ihrem Vorschlag vom 15. Dezember, alle provisorisch Befristeten auslaufen zu lassen, bewusst geltendes Recht verlassen. Jetzt kehrt man in den Verfassungsbogen zurück und will das als Beweglichkeit der Bundesregierung und als Verhandlungserfolg der Gewerkschaft inszenieren - das ist es nicht. Die Rückkehr zum Recht ist eine Selbstverständlichkeit, die längst überfällig ist." Die Erwartungen Zelewitz' für die morgigen Verhandlungen sind zwiespältig: "Ich höre die unterschiedlichsten Gerüchte, von morgen kommt es zum Durchbruch bis zu morgen bewegt sich gar nichts. Ich muss auf alles gefasst sein." Die Gewerkschaft sei jedenfalls daran interessiert, möglichst rasch zu einem Ergebnis in den zentralen Punkten zu kommen. "Ich würde mich freuen, wenn wir die Phase der verstärkten Informationstätigkeit an den Universitäten nicht intensivieren müssten", so Zelewitz, der damit die Ausweitung der derzeitigen Lehraussetzungen meint. Die weitere Vorgangsweise der Gewerkschaft hänge jedenfalls vom Verlauf der Verhandlungen ab. (APA)