Netzpolitik
Österreichische Musikwirtschaft gibt CD-Brennern Schuld an Einbußen
Verkauf von Tonträgern ging im ersten Halbjahr 1999 um 3,2 Prozent zurück - Internet und CD-Brenner die "Schuldigen"?
Wien - Private CD-Brenner und Musik aus dem Internet verderben der Musikwirtschaft zunehmend
das Geschäft. Die Österreicher haben im ersten Halbjahr 1999 nur 10,3 Millionen Tonträger gekauft, was
einem Rückgang von 3,2 Prozent gegenüber 1998 entspricht, gab der Verband der Österreichischen
Musikwirtschaft (ifpi) in einer Aussendung am Mittwoch bekannt.
Der Umsatz fiel um 4,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Schilling (130,8 Mill. Euro) zurück. Dennoch liegt der
österreichische Tonträgermarkt damit leicht über dem europäischen Durchschnitt, laut ifpi waren zum
Beispiel in Deutschland im gleichen Zeitraum Einbußen von über neun Prozent zu verzeichnen. Neben
privaten CD-Brennern und dem Herunterladen von Musik aus dem Internet gilt auch das steigende Angebot
auf dem Unterhaltungssektor (Video-Spiele, CD-Rom) bei gleichbleibendem Budget der Konsumenten als
Grund für die Rückgänge.
Der Verband der Österreichischen Musikwirtschaft fordert nun eine rasche Beseitigung der rechtlichen
Grauzone bei der Verwertung von geistigem Eigentum: Der österreichische sowie der europäische
Gesetzgeber sollen ein exklusives Auswertungsrecht für Künstler und Produzenten schaffen, weiters soll
ein technischer Kopierschutz eingeführt und Internet-Anbieter bei Rechtsverletzungen zur Verantwortung
gezogen werden. Auch für digitale Privatkopien soll es keinen Freibrief mehr geben. (APA)