Natur
Maul- und Klauenseuche selten tödlich
Virus kann mehrere Jahre überleben
Berlin - Die Maul- und Klauenseuche (MKS)
befällt Klauentiere wie Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen oder
Rehe. Von den Tieren geht dem Bundesagrarministerium zufolge
eine unterschiedlich große Ansteckungsgefahr aus. Besonders
ansteckend sind Schweine, die bei einem Ausbruch der Seuche
daher zuerst getötet werden. Ein Schwein scheidet über seinen
Atem so viele Viren aus wie 3000 Kühe. Von der Ansteckung bis
zum Ausbruch der Krankheit vergehen je nach Tierart zwei bis 14
Tage. Bricht die fiebrige Krankheit aus, bilden sich im und am
Maul sowie an den Klauen und am Euter Blasen. Nur zwei bis fünf
Prozent der erkrankten Tiere sterben. Der wirtschaftliche
Schaden in den betroffenen Regionen ist aber enorm.
Wird ein MKS-Fall bekannt treten sofort Handelssperren in
Kraft. Tiere von betroffenen Höfen werden zur Eindämmung der
Seuche getötet.
Das hoch infektiöse MKS-Virus kann auch durch die Luft
übertragen werden. Die von einem Tier über Milch, Speichel,
Samen und Nasensekret ausgeschiedene Erregermenge reicht aus, um
mehr als hunderttausend andere Tiere zu infizieren.
Selbst in tiefgefrorenem Fleisch überlebt das MKS-Virus
mehrere Jahre, im Erdboden, in Abfällen und in Heu mehrere
Monate. Der MKS-Erreger kann aber relativ einfach abgetötet
werden. In totem Fleisch überlebt er den normalen
Reifungsprozess keine 48 Stunden, bei einer Hitzeeinwirkung von
90 Grad stirbt er nach 15 bis 20 Sekunden, so auch beim
Pasteurisieren von Milch. Die Klauenseuche ist für Menschen
ungefährlich. (Reuters)