Cambridge - Forscher haben ein Gen gefunden, das eine entscheidende Rolle bei der Geschlechtsbestimmung von Mäusen spielt. Als die Wissenschafter diese Erbanlage bei Versuchstieren entfernten, entstanden Mäuse mit weiblichen Geschlechtsorganen. Bei ungestörter Entwicklung hätten die Tiere zu Männchen werden müssen, weil sie das typisch männliche Y-Chromosom trugen. Dies berichten Forscher in der neuesten Ausgabe des amerikanischen Wissenschaftsmagazins "Cell" (23. März). Ursprünglich wollten die Forscher den Einfluss der Erbanlage auf die Entwicklung von Organen untersuchen. Als sie bei den neu geborenen Nagern vergeblich nach männlichen Geschlechtsmerkmalen suchten, überprüften sie anhand der Chromosomen das Geschlecht der Mäuse. Sie fanden heraus, dass die Hälfte der Mäuse zwar "genetische Männchen" waren, jedoch nur unterentwickelte Hoden oder gar keine männlichen Fortpflanzungsorgane besaßen. (APA/dpa)