Graz - Ein Drehbuchwettbewerb unter 16- bis 26-Jährigen stand am Anfang der französischen Filmreihe "Pas d' histoires! - Zwölf Kurzfilme gegen den Rassismus", die am Dienstag im Rahmen des Festivals des französischsprachigen Films in Wien und am Mittwoch - im Rahmen des heurigen Film/Geschichte/Politik-Schwerpunkts - auf der Diagonale in Graz gezeigt wurden. Die besten der 500 eingereichten Texte wurden von professionellen Filmemachern umgesetzt und haben in Frankreich seit Jänner bereits 35.000 Kinobesucher gefunden. "Pas d'histoires!", also "Bloß keine Geschichten!" ist die Devise eines alten Ausländers, der nach einem Verkehrsunfall mit einem Franzosen die Schuld auf sich nimmt, obwohl er eigentlich im Recht ist. Sein Enkel, der mitgefahren ist und mit diesem Satz vom Großvater zum Schweigen gebracht wird, lässt seine Wut über diese Demütigung später an einem fremden Auto aus. Olivier Ciechelskis Geschichte - verfilmt von Philippe Lioret - zeigt, wo die viel beschworene Ausländerkriminalität ihre Wurzeln haben kann. Nicht alle Beiträge sind auf dem selben Niveau, viele aber bringen vage Vorurteile auf den Punkt, machen betroffen oder ermuntern zur Begegnung mit dem Fremden. Initiiert hat das Projekt die 1997 gegründete französische Initiative "dire, faire contre le racisme" (Reden und Handeln gegen den Rassismus). Die Rolle wurde unter anderem beim Festival "Resistances" (Widerstände) in der französischen Region Ariege gezeigt, das seit vergangenem Jahr auch einen Österreich-Schwerpunkt programmiert. Auch heuer werden dort, wie schon im Vorjahr, Videos aus der Reihe "Die Kunst der Stunde ist Widerstand" gezeigt. (APA)