Wien - Neue Impulse und Anstöße für ein Museum des 21. Jahrhunderts soll das MAK-Symposium "das diskursive museum", geben, das von Dienstag, den 27. März bis 20. Mai in den leeren Ausstellungshallen stattfindet. Theoretiker und Künstler setzen sich dabei in Vorträgen, Dialoggesprächen und Roundtable-Diskussionen mit der Frage auseinander, ob das Museum als Gedankengebäude begriffen werden kann, das sich von anschaulichen und imaginären Inhalten emanzipiert. Die Grenzen des Museums "das diskursive museum" ist ein hypothetisches Modell, in dem Entfaltungspotenziale und Grenzen des Museums zur Sprache kommen sollen. Bestimmte Grundannahmen und Paradigmen der aktuellen Sammlungs- und Ausstellungskonzepte werden ebenso hinterfragt wie Vermittlungs- und Verwertungsformen, die sich an der Unternehmensstrategie des Marktes und dessen Erfolgszwängen orientieren, heißt es. Publikumsreisser contra Bildungsprogramm Die gegenwärtige Situation lasse zunehmend grundverschiedene Museumstypologien erkennen, deren Differenzierungsmerkmale marktwirtschaftlich zu beschreiben seien. Auf der einen Seite stünden "Kunstinstitutionen, die von öffentlichen Geldern großteils oder völlig unabhängig sind und daher mit der publikumsnahen Vermittlungs- und Vermarktungsstrategie ihrer Ausstellungen große Besucherströme anziehen. Auf der anderen Seite stehen Museen, die ganz andere Ziele und Interessen verfolgen und in erster Linie Forschung, Bildung und Kunstproduktion ins Zentrum ihrer Arbeit stellen." Museen in Zeitalter der Privatisierung Vor diesem Hintergrund sei auch die sich wandelnde Museumslandschaft im Zuge der Privatisierung staatlicher Museen zu sehen, die die Verantwortlichen mit ganz neuen Anforderungen und Erwartungshaltungen konfrontiere, denen sie nur gerecht würden, wenn sie ihre Programme reduzieren, Teile ihrer Sammlungen schlössen oder mit Hilfe von privaten Sponsoren, Institutionen und Marktstrategen eine dem Zeitgeist nahe stehende Museumsarbeit forcierten. Vor der Gefahr, dass dabei auch die traditionellen und konservatorischen Pflichten wie Bildung, Kunstkennerschaft, Pflege des Museumsbestandes, Forschung etc. zurückträten und das Museum zum verlängerten Arm des Marktes werde, würden Kritiker und Museumsfachleute warnen. (APA)