Stockholm - Die Finanzminister der Europäischen Union haben der türkischen Regierung volle Unterstützung für die angestrebten Wirtschaftsreformen zugesagt. Auch die jüngsten Vereinbarungen der Türkei mit dem Weltwährungsfonds zur Wiederherstellung der ökonomischen und wirtschaftlichen Stabilität seien ermutigend, hieß es in einer von EU-Finanzministerrat beim Gipfeltreffen in Stockholm verabschiedeten Erklärung. Vor allem seien die Entschlossenheit der türkischen Regierung zu würdigen, die Probleme im Bankenbereich vordringlich zu behandeln. Die EU-Minister zeigten sich überzeugt, dass ein "starkes und glaubwürdiges Wirtschaftsprogramm" in naher Zukunft gemeinsam mit dem Währungsfonds entwickelt werde. Der Erfolg eines solchen Programms hänge ab von seiner entschlossenen Umsetzung und der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft einschließlich des privaten Sektors. Die Türkei plant unter anderem eine rasche Privatisierung zahlreicher Staatsbetriebe wie der Türk Telekom und der Turkish Airlines. Außerdem soll das Bankensystem umstrukturiert werden und die Inflation gesenkt werden. Für nächstes Jahr erwartet die Regierung eine Inflationsrate von 20 Prozent. Die Türkei hat gegenüber der EU den Status eines Beitrittskandidaten, jedoch gibt es derzeit keine Verhandlungen, und solche sind auch nicht in Sicht. Die Finanzminister würdigten allerdings die vor kurzem von der Türkei erklärte Bereitschaft, den Rechtsbestand der Gemeinschaft zu übernehmen. (APA/dpa)