Stockholm - Die EU-Staats- und Regierungschefs haben dem mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovski eine deutliche Note der Unterstützung im Kampf gegen die albanischen Rebellen mit auf den Weg gegeben. Im Bemühen um eine friedliche Lösung der Mazedonien-Krise haben sie sich in einem Appell an alle Konfliktparteien gewandt. Wortlaut-Auszüge der Erklärung, die am Samstag beim EU-Gipfel in Stockholm veröffentlicht wurde, in einer inoffiziellen Übersetzung: "An den mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovski und an seine Regierung: Wir bekräftigen unsere Solidarität mit Ihnen in der aktuellen Krise und fordern Sie auf, weiterhin mit Zurückhaltung zu reagieren. Es sollte jede Anstrengung unternommen werden, um eine Eskalation militärischer Aktivitäten zu vermeiden. Wir unterstützen die Souveränität und territoriale Integrität Mazedoniens und die Unverletzbarkeit der Grenzen (...). Wir sind entschlossen, in enger Zusammenarbeit mit der NATO unsere Anstrengungen gemeinsam und als Einzelne fortzusetzen, bei der Bewältigung der aktuellen Situation zu helfen. Es ist entscheidend, die Kontrolle der Grenze zwischen Mazedonien und dem Kosovo zu verstärken. Echte interne politische Reformen und die Stärkung einer wirklich multi-ethnischen Gesellschaft sind unabdingbar. Wir sind bereit, diesen Prozess zu unterstützen im Rahmen der beachtlichen Hilfe, die die EU Mazedonien bereits leistet. Dies beinhaltet Projekte zum Schutz der Grenzen, Flüchtlingshilfen, Hilfe zur kommunalen Verwaltung im ganzen Land einschließlich eines Programms zur Verbesserung der Infrastrukturen, Arbeit im Bereich von Minderheitenrechten sowie substanzieller Zahlungen an die neue Südosteuropa-Universität in Tetovo, Hilfen bei Justizreform und Ausbildung mit dem Schwerpunkt auf Minderheitenrechten und schließlich Hilfen bei der geplanten Volkszählung. An die Führer der ethnischen Albaner in Mazedonien: Wir verlangen von Ihnen, dem demokratischen Prozess verpflichtet zu bleiben, der Gewalt abzusagen und den Dialog fortzusetzen. Wir fordern Sie auf, sich bei der Verfolgung des legitimen Ziels der Konsolidierung einer multi-ethnischen Gesellschaft in Mazedonien an diese Verpflichtung zu halten. An die politischen Führer der Kosovo-Albaner: Wir fordern Sie auf, sich weiterhin unzweideutig von den Extremisten zu distanzieren, ohne Vorbehalte jegliche Gewalt zu verurteilen und das Prinzip der Unverletzlichkei der Grenzen zu respektieren (...) An alle, die internationales Recht in Frage stellen: Sie schaden dem Zweck, dem zu dienen Sie vorgeben, nämlich die Lage ihres Volkes zu verbessern. (...) Wir bekräftigen nachdrücklich, dass es in unserem Europa keine Zukunft für jene gibt, die den Weg der Intoleranz, des Nationalismus und der Gewalt einschlagen. Ihnen wird die EU keinerlei Unterstützung gewähren. Wir werden nur jene unterstützen, die eindeutig den Weg des Friedens, der Demokratie, der Versöhnung und der regionalen Zusammenarbeit wählen." (APA/AP)