Wien - Besonders herb fielen die Verluste der Freiheitlichen bei der Gemeinderatswahl am Sonntag bei einer Wählerschicht aus, für die sie sich im Wahlkampf besonders stark gemacht hatten: Bei den Bewohnern der Gemeindebauten. Rot-Grün bedeute Ausländer im Gemeindebau hatte die FPÖ argumentiert und gelobt, dies zu verhindern. Der Dank der Wähler dafür blieb allerdings aus. Allein im Gemeindebau am Rennbahnweg mit rund 4.700 Wahlberechtigten verloren die Freiheitlichen fast 40 Prozent ihrer Stimmen. Dabei war die FPÖ der SPÖ 1996 im Gemeindebau am Rennbahnweg bereits dicht auf den Fersen: Mit 41,7 Prozent hätte sie die "Roten" (42,43) beinahe überholt. Diesmal kamen die Freiheitlichen allerdings nur noch auf 24,8 Prozent, während die SPÖ um 50 Prozent auf 63,6 Punkte zulegte. SPÖ wieder über 60-Prozent Auch im symbolträchtigen Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt, in der Floridsdorfer Großfeldsiedlung und am Muhrhofweg in Simmering sprang die SPÖ wieder über die 60-Prozent-Marke. Der Stimmenanteil der FPÖ fiel von durchwegs weit über 30 Prozent auf unter ein Viertel zurück. Moderat fielen die Gewinne der SPÖ dagegen im Reumannhof in Margareten aus: Dort kamen die Sozialdemokraten auf 49,4 (plus 3) und die Freiheitlichen auf 24,4 (minus 5) Prozent. Bemerkenswert ist das durchwegs stärkere Abschneiden der FPÖ bei den Bezirksvertretungswahlen: Am Muhrhoferweg etwa liegen die Freiheitlichen dort bei 35,4 Prozent (SPÖ 46,5), in der Großfeldsiedlung bei 34 (SPÖ 48) und am Rennbahnweg bei 40,6 (SPÖ 42,4) Prozent. (APA)