Wien - Die von Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (F) eingesetzte Aufgabenreformkommission soll diese Woche ihren Endbericht vorlegen. Das kündigte die Vizekanzlerin am Mittwoch in der Fragestunde des Nationalrates an. Der Leiter der Kommission, Univ.Prof. Bernhard Raschauer, präzisierte, dass das Gremium Freitag vormittag zu seiner Schlusssitzung zusammen treten und formell über den Bericht abstimmen werde. Danach werde der Bericht der Vizekanzlerin übergeben. Nach Angaben Raschauers umfasst der Bericht 150 Seiten und enthält insgesamt 60 Vorschläge. Diese reichen von der Vereinfachung von Verwaltungsabläufen bis zur Auflösung einzelner Behörden. Es würden Gesetze und Behörden zur Auflösung empfohlen, die unter den heutigen Rahmenbedingungen nicht mehr nötig erscheinen, erläuterte Raschauer. Details wollte er vor der Übergabe des Berichts noch nicht nennen. Riess-Passer erklärte, Ziel sei es, festzustellen, welche Aufgaben der Staat überhaupt noch erfüllen solle. Dienen solle der Bürokratieabbau in erster Linie den Bürgern. "Absolut gleichrangig" sind für die Vizekanzlerin zwei weitere Projekte. Zum Einen die Finanzausgleichsbegleitkommission, deren Ziel es ist, Doppel- und Mehrfachzuständigkeiten abzubauen. Aufgaben sollten entweder vom Bund oder von den Ländern erfüllt werden. Zum Anderen sei in der Verwaltungsreform die Beratungsfirma Arthur Anderson tätig. Diese solle die Ressorts bei den internen Reformen begleiten. Als Zieldatum für die Beschlüsse zur Verwaltungsreform mit den Bundesländern nannte Riess-Passer den Juni. Von ihr an den Landeshauptleuten geäußerte Kritik sei so zu verstehen, dass sie nichts von Festlegungen schon vor Verhandlungen halte. Riess-Passer hatte vor einigen Tagen speziell den Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) kritisiert. Ihr gehe dessen "oberlehrerhafte Grantlerei schon auf die Nerven": "Der meckert nur". (APA)