Wien – "Der Familienlastenausgeleichsfonds (Flaf) wird das Kindergeld nur nächstes und übernächstes Jahr zahlen können. Aber schon im Jahr 2004 wird es im Flaf ein Defizit von 2,2 Milliarden Schilling geben". Dies stellte der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, im Gespräch mit die Standard.at fest. Der Grüne beruft sich dabei auf gute Informationsquellen. Demnach wird das Kindergeld im nächsten Jahr 12,5 Milliarden und im übernächsten Jahr 16,6 Milliarden Schilling kosten. Dank der Reserven, die der Flaf im laufe des heurigen Jahres aufbauen kann, kann er diese Summen auch abdecken. Haarig wird es 2004, wenn das Kindergeld 17,4 Milliarden Schilling ausmacht. Um das zu berappen, muss sich der Flaf um 2,2 Milliarden Schilling verschulden, rechnet Öllinger vor. In den Flaf müssen alle privaten Arbeitgeber einzahlen. Damit bezahlt der Flaf Leistungen für Familien, unter anderem Schülerfreifahrten, Familienzulagen und eben auch das neue Kindergeld. Das Defizit kommt zustande, wenn nicht bei den sonstigen Familienleistungen gepart wird. Am Donnerstag haben regierungsintern Sozialminister Herbert Haupt, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Wirtschaftsminister Bartenstein einen neuerlichen Anlauf genommen, beim Kindergeld auf einen grünen Zweig zu kommen. Einzelne Punkte wie Dazuverdienergrenze (mit oder ohne Einschleifreglung?), Teilzeitkarenz (abgeschafft oder nicht?) oder die Behandlung des Arbeitslosengeldes müssen geklärt werden. Die von Öllinger präsentierte Rechnung geht davon aus, dass 30 Prozent der Väter das letzte halbe Jahr Kindergeld ausbezahlt erhalten, so dass 175.000 Eltern Kindergeld bekommen werden.