Wien - Das "Gesprächskarussell" im Wiener Rathaus ist - vier Tage nach der Gemeinderatswahl - weiter in vollem Gang. Der Wiener SP-Chef Michael Häupl und der Grüne Spitzenkandidat Christoph Chorherr haben einander am Donnerstag bereits um 8.30 Uhr zu einem "Vieraugengespräch" getroffen. Sensationen habe es dabei keine gegeben, versicherte Chorherr im Gespräch mit der APA: "Wir sind übereingekommen, dass beidseitiges Interesse besteht, rot-grüne Projektfelder zu entwickeln." Zur Sprache kamen demnach vor allem die Bereiche Bildung, Umwelt, Verkehr, Integration und Demokratie. Eine wichtige Bedeutung solle, so lautet der Wunsch der Grünen, auch der politischen Entwicklung des siebenten Wiener Gemeindebezirkes zugemessen werden. In Neubau werden die Grünen erstmals in ihrer Geschichte mit Thomas Blimlinger einen Bezirksvorsteher stellen. Bis kommende Woche sollen Papiere erarbeitet werden, die als Grundlage für weitere Gespräche dienen sollen, berichtete Chorherr. Schon nächste Woche werden Grüne und SPÖ erneut zusammentreffen, dann aber in einer "größeren Runde". Christoph Chorherr zweifelt laut seinen Angaben nicht daran, dass die Gespräche auch von der SPÖ ernst genommen werden. Eines stellte der Grüne Spitzenkandidat aber klar: Eine grüne Teilnahme in der Stadtregierung ist kein Thema mehr. "Wir führen weder Regierungs- noch Koalitionsgespräche", so Chorherr. Schon am Mittwochabend ist Häupl mit dem Wiener FP-Landesparteichef Hilmar Kabas zusammengetroffen. Sensationen dürfte es dabei aber ebenfalls nicht gegeben haben. Häupl hat bereits zuvor erklärt, dass die Freiheitlichen für eine Koalition nicht in Frage kommen. Für den (morgigen) Freitag ist eine Unterredung zwischen Häupl und seinem bisherigen Vizebürgermeister Bernhard Görg (V) angesetzt. Görg kann sich nur dann einen Beteiligung an der künftigen Stadtregierung vorstellen, wenn die SPÖ die ÖVP-Bedingungen für eine weitere Zusammenarbeit akzeptiert. (APA)