Bern - In der Schweizer Bundesverwaltung verschwinden Kunstgegenstände spurlos. Die Finanzkontrolle und die
Finanzdelegation sind bereits wegen dieses Phänomens aktiv geworden. Der Bund besitzt eine umfangreiche Kunstsammlung, aus der er zum
Schmuck der Amtsstuben und der Auslandvertretungen leihweise Werke abgibt. Bei ihren Kontrollen haben die Aufsichtsorgane nun
festgestellt, dass etliche Kunstgegenstände fehlen und trotz intensiver Suche nicht mehr auffindbar waren.
Nach Auskunft von Direktor Kurt Grütter von der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) kommt es vor allem bei Reorganisationen in der
Verwaltung zu Verlusten. In den nun verselbstständigten Rüstungsunternehmen beispielsweise werden etwa zehn Bilder im Gesamtwert bis zu
30.000 Franken (270.198 S) vermisst.
Grund dieser Unstimmigkeiten ist die mangelhafte Inventarkontrolle. Die Werke der Bundeskunstsammlung werden zwar seit 1989 vom
Bundesamt für Kultur in einer Datenbank erfasst. Erst in den vergangenen beiden Jahren wurde aber damit begonnen, dieses Inventar mit den
Listen der einzelnen Bundesämter zu vergleichen.
Die Finanzdelegation hat vom Departement des Innern einen Bericht verlangt. Auch die EFK ist laut Grütter mit dem Bundesamt für Kultur in
Kontakt und hofft, Ende dieses Jahres eine Standortbestimmung vorlegen zu können. (APA)