Washington - Die USA starten offenbar den Versuch eines Entlastungsangriffs, nachdem sie wegen der umweltfeindlichen Linie von Neo-Präsident Bush ins internationale Kreuzfeuer geraten sind. Washington lässt Prognosen über die Entwicklung des weltweiten Energieverbrauchs veröffentlichen - und findet die Schuld prompt bei anderen. Der weltweite Energieverbrauch soll Prognosen des US-Energie-Ministeriums zufolge bis zum Jahr 2020 um 59 Prozent steigen. Die Energy Information Administration ( EIA ) rechnet mit einer gleichzeitigen Verdopplung der Kohlendioxid-Emissionen. Interessant ist nun, wer an der beunruhingenden Entwicklung hauptschuldig sein soll: es seien durch ihre wachsende Wirtschaft hauptsächlich Entwicklungsländer (China, Indien, Süd-Korea, Zentral- und Südamerika werden genannt). Laut Prognose seien Entwicklungsländer für 81 Prozent der zunehmenden CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2010 und für 76 Prozent zwischen 1990 und 2020 verantwortlich. "Die primäre Nutzung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen in diesen Ländern stellt sicher, dass, auch bei einer Reduktion der CO2-Emissionen in der industrialisierten Welt , der Schadstoff-Ausstoß ansteigen wird", heißt es in dem Report "International Outlook 2001". Mit anderen Worten: die USA müssen sich gar nicht erst bemühen, ihren CO2-Ausstoß zu verringern - es hätte ohnehin keinen Nutzen ... (pte/red)