Wien - Die inzwischen fast berühmten Dehnfugen auf der Wiener Südost-Tangente (A 23) im Bereich St. Marx müssen bald weichen. Ab Mai werden vier dieser Brücken-Bestandteile im Schutz des so genannten "Fly-Over" ausgetauscht. Auch die Brückenrand-Absicherung und die Lauflager werden saniert. Das hat der Leiter der Brückenbauabteilung im Magistrat (MA 29), Walter Hufnagel, am Donnerstag in einer Pressekonferenz angekündigt. Stau Eine der desolaten Fugen war erst kürzlich auseinander gebrochen. Die daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen sorgten wiederholt für massive Stauungen auf der Tangente. Die heuer vorgesehenen Sanierungs-Schritte der Hochstraße stellen die bereits zweite Sanierungs-Baustufe - nach dem Knoten Arsenal im Jahr 1999 - dar. Die Gesamtkosten der Maßnahmen wurden von Hufnagel mit rund 75 Mill. S (5,45 Mill. Euro) beziffert. Notwenige Erneuerung Die Erneuerung ist laut Hufnagel auf Grund der extrem hohen Verkehrsbelastung notwendig geworden. An Werktagen brausen demnach mehr als 185.000 Kraftfahrzeuge über die A 23. Der Abschnitt Hochstraße St. Marx muss seit insgesamt 22 Jahren mit dem überaus großen Verkehrsaufkommen fertig werden. Seitenwände werden sicherer Mit der für die Arbeiten notwendigen Einengung der Fahrbahn von vier auf drei Fahrstreifen wird nach Angaben von Walter Hufnagel (MA 29) am 7. Mai begonnen. Die Maßnahmen im Randbereich werden sich über eine Länge von rund einem Kilometer erstrecken. Statt der betagten Leitplanken kommen moderne Leitwandsysteme. "Die haben sich bestens bewährt", versicherte der Brücken-Experte. Die Gefahr, dass ein Schwerfahrzeug bei einem Unfall die Absicherung durchbreche, werde dadurch erheblich verringert. Eine Gefahr wird sich in den kommenden Monaten jedoch erhöhen, wie man im Rathaus zugibt - nämlich jene von Verkehrsverzögerungen und Staus. Konkret ist die Sperre des äußerst rechten Fahrstreifens im Bereich vom Anschluss Gürtel bis zur Auffahrt St. Marx Richtung Kagran vorgesehen. Drei Streifen, so wurde versprochen, werden aber stets frei bleiben. Nicht nur das Rand-System, sondern auch die neuen Dehnfugen, die thermische Veränderungen des Materials ausgleichen sollen, und die vorgesehenen Gummi-Lauflager befinden sich technisch auf höchstem Niveau: Laut Hufnagel sind sie weit weniger störanfällig und zudem wartungsfreundlicher als ihre derzeit noch eingebauten Vorgänger. Zusätzlich wird an der Außenseite der Straße eine drei Meter hohe Lärmschutzwand installiert. Der zweite Generalsanierungs-Abschnitt im Bereich St. Marx soll im kommenden November abgeschlossen werden. Sämtliche Maßnahmen seien schon längere Zeit geplant und nicht erst angesichts des Dehnfugen-Bruchs angesetzt worden, wurde von Seiten des Wiener Magistrates betont. Bauarbeiten sind im Bereich der Südost-Tangente auch bei der Laaerbergbrücke vorgesehen: Die A 23 wird auf einer Länge von rund 230 Meter überplattet. Über dem stark befahrenen Verkehrsweg soll die "Gartenstadt Laaerberg" entstehen, ein Areal mit einer Gesamtnutzfläche von 240.000 Quadratmeter. Darauf sollen in den kommenden zwei Jahren unter anderem Wohn- und Bürogebäude entstehen. (APA)