Musik
Analyse der Entfremdung
"Arnold Schoenberg in America"
Wien - Arnold Schönbergs letzter Lebensabschnitt kann beschrieben werden als
Geschichte einer zunehmenden Entfremdung zwischen dem aus Europa vertriebenen
Komponisten und seinem Gastland, den USA: Zwischen dem triumphalen Empfang
mit Schlagzeilen auf allen Titelseiten und seinem in denselben Blättern nur
marginal verzeichneten Tod am 13. Juli 1951 liegt ein oft von Krankheit und Armut
gezeichnetes Exilantendasein. Zum 50. Todestag veranstaltet das Arnold
Schönberg Center ein Symposium, das sich eben diesen amerikanischen
Jahren widmet: Lässt sich Schönbergs problematisches Dasein in jener
Zeit als ein Problem der mangelnden Anpassung an die amerikanische Kultur
verstehen, so stellt sich dennoch die Frage, ob Schönbergs Spätwerk
ebenso im europäischen Kontext hätte entstehen können. Zur
Eröffnung spricht der frühere Direktor des Schoenberg Institute Los
Angeles, Leonard Stein.
Anschließend kommen in einem Round Table Zeitzeugen zu Wort: neben Stein
die Schönberg-Biografin Dika Newlin, der Schüler Richard Hoffmann und
Schönbergs Kinder Nuria und Lawrence Schoenberg.
(wf - DER STANDARD, 2.5.2001)