Wien - Als "visionäre Ansage" werteten Vertreter der Regierung am Mittwoch vor dem Ministerrat die gestrige Aussage von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V), wonach künftig alle Österreicher bis 65 arbeiten müssten. Während aber Finanzstaatssekretär Alfred Finz (V) meinte, eine Anhebung des Pensionsalters sei langfristig notwendig, steht diese Frage für FPÖ-Klubchef Peter Westenthaler nicht zur Diskussion. Westenthaler meinte, beim gestrigen 1. Mai seien so manche Visionen geäußert worden, so auch der Wunsch der SPÖ, wieder den Bundeskanzler zu stellen. Dies stehe ebenso nicht zur Diskussion wie die Anhebung des Pensionsalters. Finz sieht den Vorstoß Schüssels ebenfalls als "programmatische Ansage". Es gebe noch keine konkreten Pläne. Langfristig sei jedoch eine weitere Anhebung des Pensionsalters notwendig, um das System auf Dauer finanzierbar zu machen. Die Aussage Schüssels muss für Finz unter zwei Aspekten gesehen werden. Einerseits gebe es das Phänomen der Überalterung. Mit der letzten Pensionsreform - der Anhebung des Frühpensionsalters um eineinhalb Jahre - seien die "richtigen Schienen" gelegt worden. Mittel- und langfristig müsse es hier zu Weiterentwicklungen kommen. Daneben gebe es das neue Phänomen des Mangels an Arbeitskräften. "Tüchtige Mitarbeiter gehen zu früh in die Pension", so Finz wörtlich. (APA)