Eisenstadt - Drei afghanische Frauen, die um der Einladung des Europäischen Parlaments zu folgen illegal aus dem Land ausgereist sind, berichteten am Donnerstag von der katastrophalen Lage der Frauen in ihrer Heimat (dieStandard.at berichtete ). Seit der Machtübernahme der Taliban sind afghanische Frauen schwersten physischen und psychischen Repressionen ausgesetzt. Frauen dürfen beispielsweise das Haus nur in Begleitung ihres Mannes oder eines nahen männlichen Verwandten verlassen und werden in Spitälern gar nicht behandelt. Das Bildungssystem ist nicht mehr institutionalisiert, die Frauen unterrichten ihre Kinder teilweise heimlich zu Hause. Erschütterung Die österreichische Abgeordnete Christa Prets, die an dieser außergewöhnlichen Sitzung des Außen- und Frauenausschusses in Brüssel teilnahm, war erschüttert von den Schilderungen der Frauen aus Kabul. „Es gibt offensichtlich nur zwei Plätze für Frauen in Afghanistan - das Haus und das Grab. Diese Geschlechter-Apartheid verstößt gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte!“ "Die Weltöffentlichkeit schreit auf, wenn die Taliban-Milizen in Afghanistan Buddha-Statuen in der Provinz Bamyian zerstören. Seit Jahren begeht dieses Regime grauenhafte Menschenrechtsverletzungen - insbesondere gegenüber Frauen, die lange nicht so starke internationale Reaktionen auslösen. Sind Steine wichtiger als Menschen?“, fragt die EU-Abgeordnete. „Sicher muss das Kulturerbe geschützt werden, aber hier geht es schließlich um die Einhaltung von Menschenrechten.“ Gemeinsam mit dem Europäischen Parlament fordert Prets Sanktionen gegen das Regime Taliban, das von Pakistan aktiv unterstützt wird. Die Probleme in Afghanistan sind 1000ende Kilometer weg, aber auch in Österreich, respektive im Burgenland, spürbar. Die Anzahl der Flüchtlinge und der Asylanträge sind stark gestiegen. Darunter viele afghanische Frauen und Kinder. (red)