Hamburg/Wien - Nach vier Jahren in der musikalischen Versenkung sind die Heroen des Synthie-Pop wieder da: Mit dem neuen Studio-Album "Exciter" (Virgin) will sich Depeche Mode nun auch im neuen Jahrtausend behaupten. Auf "Exciter", das am 14. Mai in die Geschäfte kommt, mischen Depeche Mode die vertrauten Sounds der Achtziger mit ungewohnten Elementen. Die Nummer "Goodnight Lovers" etwa ist von den avantgardistischen Klängen der Andy-Warhol-Band "Velvet Underground" geprägt, "Dead Of Night" ist eine Hommage an das musikalische Urgestein Iggy Pop. Fröhlicher und optimistischer Die 13 neuen Songs hat, wie auf den vorangegangenen Alben, Martin Gore komponiert. Fröhlicher und optimistischer seien die Lieder, sagt Andrew Fletcher. Schon der Albumtitel "Exciter" widerspreche dem düsteren und dunklen Image der Band. "Wir haben uns musikalisch weiterentwickelt", meint Fletcher. Die Ikonen des Elektro-Pop hören privat gerne Blues und Jazz. Und die minimalistischen Sounds des deutschen Musikers Thomas Brinkmann - von Kennern der Szene umjubelt - gehören zu den jüngsten Einflüssen der Band. Depeche Mode als musikalische Herausforderung unserer Zeit Der neuen Platte hat Produzent Marc Bell seinen Stempel aufgedrückt. "Er setzt Daves Stimme wie ein Instrument ein", schwärmt Fletcher. Nachdem Gahan eine schwere existenzielle Krise durchlebt habe, konzentriere er sich nun wieder ganz auf die Musik. Fletcher ist überzeugt, dass die neue Scheibe auch junge Zuhörer überzeugen wird: "Mit den seichten Chart-Hits geben sich Jugendliche nur eine Zeit lang zufrieden, dann suchen sie eine musikalische Herausforderung". Die Aufsehen erregenden Drogeneskapaden des Sängers und bandinterne Querelen, an denen die Gruppe zu zerbrechen drohte, scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. "Mittlerweile kommen wir prima miteinander aus und fühlen uns ausgeglichen", versichert Andrew Fletcher. "Das hat entscheidend zur positiven Grundstimmung auf dem neuen Album beigetragen." Gelassen bereitet sich die Band jetzt auf die Welttournee vor, die am 11. Juni im kanadischen Quebec startet. (APA/dpa)