Linz - Im Vorfeld der völligen Strommarktöffnung will die Energie AG Oberösterreich (EAG) jetzt Privatkunden mit speziellen Preismodellen an sich binden. Neben den bisherigen Basismodellen stünden Haushalten und Landwirtschaft künftig Angebote wie Preiswahl, Gratisstromtage und Zusatzservices zur Verfügung, so EAG-Generaldirektor Leo Windtner in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. Die Senkung der Preise - sie tritt zeitgleich mit der vollen Strommarktöffnung mit 1. Oktober 2001 in Kraft - werde die EAG rund 100 Mill. S (7,27 Mill. Euro) jährlich kosten. Die EAG habe sich laut Windtner auf die Liberalisierung exakt vorbereitet, mit 40 Prozent der Kunden stehe man bereits im freien Wettbewerb. Man habe den Heimmarkt abgesichert und alle Großkunden halten können, betonte der EAG-Generaldirektor: "Diese proaktive Linie wollen wir fortsetzen." In den Genuss der Liberalisierung sollten nun "die ganz einfachen Kunden" kommen. Die durchschnittliche Ersparnis eines Haushaltes oder eines landwirtschaftlichen Betriebes durch Umstieg auf das jeweils "maßgeschneiderte Modell" liege bei rund 5 Prozent, so Windtner. Je nach Verbrauch könnten bis zu 12 Prozent eingespart werden. Vor allem Mehrverbraucher und jene Kunden, die vermehrt Strom am Wochenende und in der Nacht benötigen, sollen davon profitieren. (APA) Höhere Einsparungen gebe es - bedingt durch die hohen Netztarife - nur in der Steiermark. "Wir glauben nicht, dass es in absehbarer Zeit einen günstigeren Mitbewerber geben wird", ist der Generaldirektor überzeugt. In einer nächsten Welle werde man mit den neuen Tarifen sicher auch den Schritt über den Heimmarkt hinaus wagen. In wenigen Wochen will die EAG im Zusammenhang mit den neuen Preismodellen neuartige Dienstleistungen vorstellen.