Linz - Die Katholisch-Theologische Hochschule in Linz ist nunmehr als Privatuniversität staatlich akkreditiert. Der Festakt fand Dienstag Nachmittag in Anwesenheit hochrangiger Ehrengäste aus Kirche und öffentlicher Verwaltung statt. Bundespräsident Thomas Klestil bezeichnete die Aufwertung der Hochschule als "ein wichtiges Signal". Mit der Akkreditierung als Privatuniversität wurde die bisherige Hochschule zu einem der Johannes Kepler-Universität und der Linzer Kunstuniversität gleichrangigen akademischen Zentrum. Historisch betrachtet ist die Theologische Hochschule die älteste der "Hohen Schulen" von Linz: Seit über 300 Jahren - genau: seit 1672 - wird hier Theologie betrieben. 1978 wurde sie zur Theologischen Fakultät päpstlichen Rechts erhoben. Zum heutigen Festakt konnte Diözesanbischof Maximilian Aichern als Großkanzler der Privatuniversität an der Spitze der Ehrengäste den Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Donato Squicciarini, sowie aus dem Vatikan den Präfekten der Kongregation für das katholische Bildungswesen, Kardinal Zenon Grocholewski, begrüßen, ebenso auch Landeshauptmann Josef Pühringer (V) und Bürgermeister Franz Dobusch (S). Bundespräsident Thomas Klestil übermittelte seine Glückwünsche schriftlich. Die Akkreditierung als Privatuniversität sei "ein wichtiges Signal" für die in Gang befindliche Studien- und Universitätsreform, hieß es darin. Die österreichische Bildungs- und Wissenschaftspolitik stehe heute mehr denn je im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, "weil der budgetäre Druck vor den Universitäten nicht Halt macht und die Gefahr besteht, dass einseitig wirtschaftlich orientierte, pragmatische Studienkonzeptionen eine dem Ideal der 'Universitas' verpflichtete wissenschaftliche Bildung und ganzheitliche Formung junger Menschen in den Hintergrund zu schieben drohen", hielt der Bundespräsident fest. Die von der Diözese Linz dotierte Katholisch-Theologische Fakultät habe sich als "eine qualifizierte Plattform für den konstruktiven Dialog mit den an der Linzer Universität gelehrten Wissenschaften bewährt" und biete die besten Voraussetzungen, die philosophischen und theologischen Disziplinen in das akademische Angebot der oberösterreichischen Landeshauptstadt einzubringen. Der Gesellschaft werde damit ein wichtiger Dienst erwiesen. "Die von Linz sowohl auf kirchlicher wie auf weltlicher Ebene ausgehenden Impulse - besonders im Bereich von Ethik und Wertorientierung - lassen auch für die Zukunft das Beste erhoffen", stellte das Staatsoberhaupt in seiner Glückwunschbotschaft fest. (APA)