Foto: Kunsthalle Wien
Die neue Kunsthallenarchitektur ist einfach, schlicht, sie gibt nicht an. "Grundsolide", sei sie, so Laurids Ortner, "und aus!" Die großzügige, fensterlose Halle, oben mit einem flachen Tonnengewölbe überspannt, macht den darinnen befindlichen Ausstellungen keine Konkurrenz, die Architektur nimmt sich vollkommen zurück. Sie ist allerdings dort ein wenig aufwendiger und frecher, wo sie nicht von Künstlern, sondern vom Publikum selbst bespielt wird, und zwar in den Eingangs- und Foyerbereichen. Das ist durchaus sinnvoll. Besagtes Foyer bedient sowohl die Tanz-, also die ehemalige Winterreithalle als auch die Kunsthalle, und es darf vermutet werden, dass sie mit ihrer coolen Mischung von Metall-, Licht- und Glasakzenten, den offenen Treppen und den erhalten gebliebenen Stukkaturen ein zentraler und beliebter Tratsch-und Verweilraum für die MuQua-Besucher sein wird. Dazu wird auch das Café "Halle" von Festwochen und Kunsthalle beitragen. Die Architekten Eichinger oder Knechtl gestalten es in der ehemaligen Kaiserloge mit Blick auf das Ortnersche Foyer. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10. 5. 2001)