Wien - Bei den Wiener Grünen steht eine Reihe von Personalveränderungen an: Nach dem Mandatszuwachs bei der vergangenen Gemeinderatswahl sind einige Mitglieder des Landesvorstands, darunter die Landessprecherin Monika Vana, in den Grünen Rathausklub gewechselt. Diese Posten werden bei der Grünen Landesversammlung am kommenden Samstag im Austria Center neu besetzt. Dabei gilt es als sicher, dass Alessandra Kunz (49) zur neuen Landessprecherin gewählt wird. Es gibt keinen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten. Kunz war seit 1996 Gemeinderätin der Wiener Grünen, ab 1997 übte sie auch das Amt der stellvertretenden Klubobfrau aus. Ihre ersten politischen Erfahrungen hat die diplomierte Krankenschwester auf Bundesebene gemacht: Unter anderem war sie gesundheitspolitische Referentin des grünen Parlamentsklubs. Kunz wurde 1952 in Lugano (Schweiz) geboren, sie ist Mutter einer Tochter. Bei der Landesversammlung am Samstag wird von den rund 400 Delegierten ab 10.00 Uhr nicht nur eine neue Landessprecherin gewählt. Auch die Kür der Landesgeschäftsführung, des Finanzreferenten sowie der Mitglieder und Delegierten für den Landesvorstand, die Landeskonferenz und den Bundeskongress stehen auf der Tagesordnung. Für die Landesgeschäftsführung kandidieren unter anderem die Gemeinderats-Wahlkampfleiterin Bettina Haller, der bisherige Finanzreferent Robert Korbei und der Obmann des Obdachlosenprojekts "Neunerhaus", Markus Reiter. Keine Angst vor der SP Einen Stimmanteil von 25 Prozent für die Wiener Grünen: Dieses Ziel hat sich Kunz (49) für kommende Gemeinderatswahlen gesetzt. Wie sie das erreichen will, skizzierte die Gesundheitsexpertin und bisherige Gemeinderätin im Interview: Sie will auf Sozial- und Ökologiethemen setzen und ihre Partei vom "Verhinderer-Image" wegbringen. Die mit der absolut regierenden Rathaus-SP vereinbarten 23 Projekte bezeichnete Kunz als Chance für die Wiener Grünen: "Da können uns die Leute zuschauen, wie es uns mit dem Gestalten geht." Viele potenzielle Wähler würden den Grünen derzeit nicht zutrauen, ihre Anliegen auch vertreten zu können. Kunz: "Das Image, dass wir alles verhindern, tut weh. Ich möchte auch, dass die Grünen mit Gestaltungswillen assoziiert werden." (APA)