Wien - Für den Arbeitsmarkt könne langfristig "an der Notwendigkeit einer kontrollierten, qualifizierten Zuwanderung kein Zweifel bestehen", betonte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) im "Kurier". Das Kindergeld werde bestenfalls "zur Stabilisierung der Geburtenrate auf hohem Niveau" beitragen. "Wir müssen uns auf eine schrumpfende Gesellschaft einstellen", so Bartenstein. Im nächsten Jahr fehlen - nach einer noch unveröffentlichten Studie des Synthesis-Forschungsinstitut - in Österreich 17.600 Arbeitskräfte, davon 7.400 in so genannten IT-Berufen, 2.200 in Produktionsberufen und 1.700 in kaufmännischen Bereichen. Die Prognose basiere auf dem Beobachtungszeitraum von 1996 bis 2000. Die detaillerte Studie, im Auftrag des Wirtschaftsressorts erstellt, wird Ende Mai präsentiert. Bartnstein erklärte, es sei notwendig, den Arbeitskräftebedarf der kommenden Jahre zu decken. Hier gebe es unterschiedliche Positionen von ÖVP und FPÖ. FP-Klubchef Peter Westenthaler, Innenminister Ernst Strasser (V) und er selbst wollen gemeinsam eine Position der Regierung erarbeiten. Bis Sommer soll ein Konzept vorliegen. Notwendig seien angesichts der fehlenden Arbeitskräfte auch kurzfristige Antworten. "Wir müssen das vorhandene Potential besser nützen, etwa die Frauenerwerbsquote anheben. Das ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch frauenpolitisch". Bartenstein: Wir müssen an allen Schrauben drehen. Es geht etwa um Frauen, ältere Arbeitslose und Ausländer, die hier leben, aber nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind". (APA)