Jakarta - Die Partei des umstrittenen indonesischen Präsidenten Abdurrahman Wahid hat den Rücktritt seiner Stellvertreterin Megawati Sukarnoputri gefordert. Die Vizepräsidentin leite das Kabinett nicht effektiv genug und betreibe eine widersprüchliche Politik, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Erweckungs-Partei (PKB), Chotibul Umam, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Er verwies auf Berichte, dass Megawati eine Oberhaus-Sitzung leiten wolle, bei der es um eine mögliche Amtsenthebung Wahids gehen solle. Die Demokratische Partei (PDIP) der beliebten Vizepräsidentin wies die Forderung als "äußerst dumm" zurück. Das eigentliche Problem sei Wahid, nicht Megawati. Das Unterhaus hatte den Präsidenten Anfang Mai zum zweiten Mal gerügt und damit den Weg für ein Amtsenthebungsverfahren frei gemacht. Unter anderem wird ihm die Verstrickung in zwei Finanzaffären vorgeworfen. Vor einem Besuch Wahids in der südöstlichen Provinzhauptstadt Kendari demonstrierten erneut Tausende IndonesierInnen gegen den Präsidenten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Antara hinderten die DemonstrantInnen - mehrheitlich StudentInnen - die ArbeiterInnen des städtischen Stromwerks und der örtlichen Telefonzentrale an der Arbeit. Strom- und Telefonversorgung wurden für zwei Stunden lahm gelegt. (APA)