New York/Wien - Als Auktionsevents mit dem höchsten Sex-Appeal haben sich seit ein paar Jahren die um die Werke von mit knalliger Optik und provokativen Schlüsselreizen operierenden Zeitgenossen etabliert. Dass die dabei stets die Hauptbietergruppe stellenden Dot.com-Millionäre dieses Jahr etwas kleinlauter auftreten, davon war am Donnerstagabend bei der Abschlussauktion von Christie's in New York laut Bericht der "New York Times" noch nicht viel zu bemerken. Es blieb ein großes Gedrängle. Gleich zehn Künstler oder Künstlergruppen erzielten mit ihren Werken bei der Auktion persönliche Rekordergebnisse. Maurizio Cattelan erzielte mit seiner "La Nona Ora", der viel diskutierten Installation mit dem von einem Meteoriten getroffenen Papst Johannes Paul II. als Motiv, mit 886.000 Dollar eine persönliche Bestmarke (bisher 270.000 Dollar). Cattelans in Amerika erstmals gezeigtes Werk hatte im Vorfeld eine Besucherwelle ausgelöst, letztlich nicht verwunderlich nach den ganzen Erregungen und dem zerstörerischen "Anschlag" polnischer Parlamentarier. Cindy Shermans "Untitled Film Still #48" (besser bekannt als "The Hitchhiker") verbesserte ihr Alltime-High auf 336.000 Dollar (gegenüber 269.750 Dollar). Und auch eine Zusammenarbeit von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat, "Felix the Cat", schlug sich mit 512.000 Dollar tapfer. Was aber Christie's in einer Aussendung besonders gerne mitteilte: Viele Bieter, darunter einige Museen, kämpften "verbissen" um ein Werk des amerikanischen Künstlers Bruce Nauman, das letztendlich an einen anonymen Telephonbieter ging. "Enorme" 9,906.000 Dollar (etwa 155 Mill. S) erzielte "Henry Moore Bound to Fail (back view)" - damit den höchsten Preis, der jemals auf einer Auktion für ein Nauman-Werk gezahlt worden ist. "Good boy, bad boy" war der bisherige Rekordhalter mit 2,202.500 Dollar. (hcl/APA)