Wien - Beim zweiten Konzert des Rostropowitsch-Zyklus im Wiener Musikverein bekam der weltbekannte russische Cellist und Dirigent Mstislaw Rostropowitsch (74) von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) am Montag das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen. Rostropowitsch spielte im ausverkauften Großen Musikvereinssaal Werke von Vivaldi, Boccherini und Haydn. Rostropowitsch wurde am 27. März 1927 in Baku geboren. 1974 musste er wegen seiner Unterstützung für den regimekritischen Nobelpreisträger für Literatur, Alexander Solschenyzin, die Sowjetunion verlassen, die ihm 1978 die Staatsbürgerschaft und alle Auszeichnungen aberkannte. Künstlerisch war er von 1977 bis 1995/1996 als Leiter und Chefdirigent des National Symphony Orchestra in der US-Hauptstadt Washington zu Hause. Seit dem Zerfall der UdSSR geht das einstige Wunderkind, das schon im Alter von vier Jahren das Klavierspielen erlernte und mit 13 als Cellist auftrat, auch in seiner alten Heimat wieder ein und aus. Im Jänner 1990 erhielt er die Staatsbürgerschaft zurück, im Februar gastierte er mit dem Washingtoner Orchester erstmals wieder in Moskau und Leningrad. (APA)