Wien - Der aus Niederösterreich stammende Komponist Karl Kögler, Komponist u.a. der 1989 in Linz uraufgeführten Oper "Kohlhaas", ist am Donnerstag (24. Mai) 83-jährig in Kremsmünster gestorben. Kögler erlag zu Hause völlig überraschend einem Herzinfarkt. Karl Kögler wurde am 17. März 1918 in Neunkirchen geboren. Von 1932 bis 1937 besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt. Anschließend studierte er Komposition bei Otto Besch in Königsberg (1938 bis 1940), bei Hermann Grabner an der Musikhochschule Berlin (1941/42) sowie in Wien und Linz bei Friedrich Wildgans und Robert Schollum (ab 1946). 1945 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, danach wurde Kögler Hauptschullehrer, Musikerzieher, Chorleiter und Dirigent in Kremsmünster. Von 1973 bis 1980 war er Direktor der Hauptschule Kremsmünster. Köglers Kompositionen wurden u.a. vom Brucknerorchester Linz, dem Mozarteumorchester Salzburg und dem Wiener Kammerorchester aufgeführt. Tragende Grundlage seiner Werke ist die Zwölfton-Technik, doch schließt er in seiner Arbeit auch traditionelle Kompositionsweisen nicht aus. "Grundsätzlich bin ich keinem 'Ismus' verhaftet", charakterisierte Kögler selbst seine Arbeit. Noch im Vorjahr hatte der Komponist die Partitur zu seiner zweiten Oper "Orgia" nach dem Drama "Lucretia Borgia" von Victor Hugo fertiggestellt, deren musikalische Sprache sich von der Dodekafonie über freie Tonalität bis hin zu tonalen Episoden bewegt. Kögler erhielt 1954 den Kompositionspreis der Stadt Linz und 1988 den oberösterreichischen Landeskulturpreis. 1978 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Das Begräbnis findet am Freitag (1. Juni) um 14 Uhr in der Stiftskirche Kremsmünster statt.(APA)