Washington - In den USA ist am Weltumwelttag der Startschuss für die bisher umfassendste Studie über den Zustand der Ökosysteme gefallen. An der 21 Mio. Dollar Studie sind weltweit rund 1.500 Wissenschaftler, Regierungen, Stiftungen und internationale Institutionen beteiligt. Die Forschungen sind für vier Jahre anberaumt. Die Studie soll Entscheidungsträger mit zuverlässigen wissenschaftlichen Informationen über die Auswirkungen weltweiter Veränderungen der Ökosysteme auf die menschlichen Lebensbedingungen und die Umwelt versorgen. In der so genannten ("Millennium Ecosystem Assessment") werden die für das Leben auf der Erde unverzichtbaren Prozesse in Wäldern, Grasländern, Flüssen und Seen, landwirtschaftlichen Flächen und Ozeanen untersucht. "Die Weltökosystemstudie wird die Gesundheit unseres Planeten aufzeichnen und so wichtige Wissenslücken zu dessen Erhaltung schließen", sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan in seiner Eröffnungsansprache. Das Konzept der Studie wurde über die letzten drei Jahre durch das UN Entwicklungsprogramm (UNDP), das UN Umweltprogramm (UNEP), die Weltbank, das World Resources Institute und andere Partner entwickelt. Neben globalen Untersuchungen wird es auch regional und national ausgerichtete Studien geben. So haben die Arbeiten zum südlichen Afrika, Südostasien, Zentralamerika und Norwegen bereits begonnen. Auf lokaler Ebene sind Studien in Indien und Schweden auf dem Weg. Weitere Regionalstudien werden über die nächsten Monate hinzukommen. "Den Zustand des eng verwobenen Planeten abzuschätzen verlangt eine nie dagewesene globale Kooperation", sagte Timothy E. Wirth, Präsident der Stiftung der Vereinten Nationen, einer der Sponsoren der Studie. "Es verlangt neue Partnerschaften, die verlässliche wissenschaftliche Expertise mit den Stärken des privaten Sektors und den Serviceleistungen öffentlicher Institutionen verbinden." Die Studie wurde von Regierungen als ein Verfahren anerkannt, die notwendigen Informationen für drei internationale Umweltabkommen zu erbringen - die UN-Konvention über biologische Vielfalt, die Ramsar-Konvention zur Erhaltung der Feuchtgebiete und die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. (pte)