Die katholische Kirche will das Internet verstärkt nutzen, berichtete der Präsident des päpstlichen Medienrats, Erzbischof John Foly, Dienstag Abend beim Medienempfang der Erzdiözese Wien. Gleichzeitig zeigte der vatikanische Medienexperte die Grenzen des neuen Mediums auf: "Das Internet bietet sicher nicht die Gelegenheit zur Beichte 'online'." Der Empfang des Bußsakraments könne nur in der persönlichen Begegnung erfolgen. Zwei Dokumente über neue Medien werden erwartet Der päpstliche Medienrat bereitet nach Angaben seines Präsidenten zwei Dokumente zu den neuen Medien vor. Das eine werde sich der Ethik im Internet widmen: "Es wird sich im Hinblick auf die gemeinsame Sorge über den verantwortlichen Gebrauch dieses machtvollen neuen Kommunikationsinstruments an alle Menschen guten Willens wenden." Internet "ein großartiges Instrument der Evangelisierung und der Seelsorge" Das zweite geplante Dokument soll sich mit den kirchlichen Gebrauch des Internet als "ein großartiges Instrument der Evangelisierung und der Seelsorge" befassen. Für Foly ergeben die Möglichkeiten des Internet der klassischen Theateridee des "deus ex machina" eine neue Bedeutung: "Aus einer Maschine, die ihr Dasein als ein Recheninstrument begann und dann zum Schreibgerät wurde, hat sich eine Maschine entwickelt, die mit der ganzen Welt verbunden ist und die uns jene Botschaft bringen kann, die unser Leben für immer verändern kann, die Erlösungsbotschaft Jesu Christi". Kritische Sympathie Der Einladung von Kardinal Christoph Schönborn zum traditionellen Medienempfang sind zahlreiche Vertreter der Medienbranche gefolgt. Schönborn betonte die "kritische Sympathie" der Kirche für die Welt der Medien. Kirche und Medien verbinde, dass beide mit Kommunikation zu tun hätten.(APA)